Matthew’s Rock ’n‘ Roll: Justin Bieber grüßt

Justin1Bieber-OEL-2013 Justin8Bieber-OEL-2013 Justin6Bieber-OEL-2013 Justin4Bieber-OEL-2013JustinB. by MADDERS

 Ab und zu blickt der MADDERS musikalisch über den fränkischen Tellerrand hinaus, oder er lässt. Helmut Ölschlegel, Pop-Musik-Allrounder aus Bamberg und seit vielen Jahren unterwegs, tat es für den MADDERS beim Konzert von Teenie-Schwarm Justin Bieber. Nachfolgend sein Bericht vom Auftritt an Gründonnerstag in der Münchner Olympiahalle.

Was 2007 in Kanada begann und mit Hilfe von Popstar Usher ein Jahr später auf die USA überschwappte, ist nun auch in Deutschland angekommen: Das Bieber-Fieber. Auf seiner „Believe World Tour“ kam der 19-jährige kanadische Teenie-Star jetzt auch nach München. Trotz der stattlichen Eintrittspreise von 59 (Stehplatz ganz hinten) bis 179 Euro (Sitzplatz vor der Bühne) war die Olympiahalle gut gefüllt, vorwiegend mit Kindern, teils in Begleitung ihrer Eltern – „Papi hat gezahlt“. Bereits Stunden vorher hatten sich die jungen Fans vor der Halle auf das Konzert eingestimmt. Bis der Auftritt mit Neon Dogs als Support-Act um 18.30 Uhr begann, litten viele von ihnen vom lauten Kreischen bereits unter Heiserkeit. Manche erlebten den Auftritt ihres Idols gar nicht mehr richtig, da sie schon vorher hyperventilierten.

Ekstase pur, als gegen 19.45 Uhr der Countdown auf der Videowall startete und der Mädchenschwarm beflügelt von der Hallendecke einschwebte. Dauerkreischen übertönte alles andere. Das Phänomen vom Teenie Idol „All Around the World“ (Opening Song), da ist es wieder. Wie lange es wohl hält? Was auf der einen Seite mit dem Image eines sauberen Jungen mit Jesus-Tattoos verkauft wird, bröckelte in jüngster Zeit schon wieder mit verpassten Auftritten, angeblichem Drogenkonsum und Zusammenbrüchen. Sein von Usher und Scott „Scooter“ Braun produziertes musikalisches Glaubensbekenntnis „Believe“ verschaffte ihm aktuell jedenfalls Verkaufsrekorde mit Internet-Klicks in Milliardenhöhe. Ablehnung samt Shitstorm sorgten für eine fast ebenso heftige Gegenbewegung.

An Justin Bieber scheiden sich die Geister in der Peergroup, nicht aber die in der Olympiahalle! Die Kids haben immerhin ihr Erspartes ausgegeben für etwas, was nun nicht schlecht sein kann. Ja, die Show war riesig, die Tänzer Vollprofis und ein gewisses musikalisches Talent ist Justin Bieber nicht abzusprechen, spielte er sogar ein Drumsolo und begleitete sich auch einmal selbst am Flügel. Doch der Hype mit einem weltweiten Albumverkauf von mehr als 15 Millionen Exemplaren, 43 Millionen Facebook-Fans, 22 Millionen Follower auf Twitter und ca. drei Milliarden Klicks auf YouTube einschließlich ‚Billboard Music Award‘2012 als „Social Artist of the Year“ und Bambi hat seine Halbwertszeit bereits überschritten. Nächstes Jahr wird der Teenie-Star zum Twen und dann braucht es zum Überleben im Pop Business mehr als eine gigantische Show. Text und Fotos: Helmut Ölschlegel