Franken-Sport: Stegner’s Offener Brief zu Brose-Baskets

FrankenSport by MADDERS

 

Seit September 2013 trägt die Sporthalle in Bamberg nicht mehr den Namen des früheren Sponsors Stechert Arena, sondern Brose Arena. Rund drei Jahre war Franz Stegner (76) in den Bamberger Basketball und in das Spitzenteam Brose Baskets Bamberg involviert, im Frühjahr 2013  schied der Unternehmer aus Wilhermsdorf nach Differenzen mit dem  Verein und der Stadt Bamberg aus. Ein Artikel im „Fränkischen Tag“ in Bamberg, von Michael Stoschek,Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Firma Brose Fahrzeugteile, als „Anzeige“ veröffentlicht, sorgt derzeit im Sponsoren-Umfeld das Basketball-Erstligisten für große Diskussionen, jetzt meldete sich Stegner via  wwww.schwabach-madders.de mit einem Offenen Brief zu Wort. Dieser spiegelt ausschließlich die Meinung von Franz Stegner wider.

 

 

Zum 75. Geburstag kam und sang Freund Gotthilf Fischer (r.) in der Stechert Arena in Bamberg. Auch Stegner-Freund  und Ex-Bayern-Torwart Jean-Marie Pfaff war dabei. Foto: Hertlein

Zum 75. Geburtstag kam und sang Freund Gotthilf Fischer (r.) 2012 in der damaligen  Stechert Arena in Bamberg. Auch Stegner-Freund und Ex-Bayern-Torwart Jean-Marie Pfaff war dabei. Seit September 2013 ist der Vertrag mit Brose ausgelaufen, seitdem heißt die Bamberger Sportstätte entsprechend Brose Arena. Die kommenden fünf Jahre.  Foto: Hertlein

 

Das war einmal. Seit September 2013 heißt die Halle in Bamberg Stechert Arena. Foto Helmut Ölschlegel

Das war einmal. Seit September 2013 heißt die Halle in Bamberg Brose Arena. Archiv- Foto: Helmut Ölschlegel

Erzählt auf "schwabach-madders.de das Leben aus seinem Blickwinkel. Stuhlkönig Franz Stegner.Erzählt auf „schwabach-madders.de regelmäßig das Leben aus seinem Blickwinkel. Stahlrohrmöbel-Fabrikant und Sportmäzen aus Wilhermsdorf, Franz Stegner.

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Offener Brief von Franz Stegner zum Thema:
Stoschek: „Die sinnlose Debatte muss ein Ende haben“

„Die Auseinandersetzungen bei den Brose Baskets zwischen den Sponsoren, Fans und der Führung lassen mich nicht kalt. Auch wenn sich mein Unternehmen glücklicherweise inzwischen als Werbepartner zurückgezogen hat, ist der „Trommler Franz“ immer noch mit dem Basketball-Virus infiziert und drückt der Mannschaft in allen Wettbewerben ganz fest die Daumen.

Leider zeichnete sich das Hin und Her bereits im Frühjahr dieses Jahres ab. Deswegen haben wir unter anderem auch die Verträge fristlos gekündigt, um nicht in dieses befürchtete Schlamassel hineingezogen zu werden. So wie das im Augenblick abläuft, kann es nur Verlierer geben. Dem Verein fehlt eine seriöse und gut strukturierte Führung.

So große Verdienste der Geschäftsführer Wolfgang Heyder bei der Entwicklung des Projekts auch haben mag: Er blickte hinten und vorne nicht mehr durch, versprach jedem das Blaue vom Himmel, verstrickte sich in Widersprüche, verdrehte laufend die Tatsachen und war vor allem im kaufmännischen Bereich ein Chaot. Völlig daneben fanden wir, dass er unter Zeugen mehrmals den Hauptsponsor Michael Stoschek massiv beschuldigte und vor einer kompletten Übernahme durch das Unternehmen aus Coburg eindringlich warnte. Wir fragten uns schon damals: Was erzählt Herr Heyder wohl über Stechert bei anderen Gelegenheiten?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack und Brose hat alle Fäden fest in der Hand. Vielleicht ist das eine gute Lösung. Denn auch ein professioneller Basketball-Verein muss wie ein Unternehmen mit klaren Strukturen geführt werden. Darin hat Michael Stoschek sicher große Erfahrung und mit seinen enormen finanziellen Möglichkeiten auch die Chance, die Brose Baskets auf europäischer Ebene dauerhaft in der Spitze zu positionieren.

Freilich sind auch unsere Erfahrungen mit Michael Stoschek nicht die besten. Noch heute bin ich sauer darüber, wie er mich im Herbst wegen einer Spieler-Verpflichtung über den Tisch zog. Wenn ich mein Engagement um weitere 100 000 Euro erhöhe, versprach er mir damals, werden wir sämtliche Stuhlaufträge von Brose erhalten. Das versicherte mir Michael Stoschek sogar per Handschlag. Doch sein Hallstadter Geschäftsführer Matthias Drewniok sorgte schnell wieder für Ernüchterung, als er unter Zeugen berichtete: Dieses Versprechen kann mein Chef gar nicht einhalten. Denn unsere Stühle und Tische kaufen wir China. Erst nach intensiver und längerer Nachfrage erhielten wir schließlich einen Auftrag über stolze 13 000 Euro.

Ehrlicherweise geht es mir nicht um das Geld. Ich bin von Michael Stoschek als Unternehmer-Persönlichkeit enttäuscht, die nicht ihr Wort hält.

Gerne hätten wir uns weiter als einer der großen Werbepartner in Bamberg engagiert. Mir und unseren Geschäftskunden gefiel das Basketball-Spektakel. Wir waren von den sportlichen Erfolgen restlos begeistert. Vor etwa einem Jahr hatten wir deshalb dem Bamberger Oberbürgermeister Starke bereits unsere Zusage gegeben, den Vertrag als Namens-Patron der damaligen Stechert Arena um drei Jahre zu verlängern. Starke klopfte mir in seinem Amtszimmer sogar auf die Schulter und lobte uns als Retter des Bamberger Basketballs. Doch dann wurden wir von Starke immer wieder vertröstet und an der Nase herumgeführt. Ich bin mir ziemlich sicher: Schon damals wurden wir nur hingehalten, um die große Lösung mit Brose vorzubereiten und zu realisieren. Einfach peinlich, wie wir vom Bamberger Oberbürgermeister abgekanzelt wurden. Ein typischer Fall von Mobbing. Die aktuelle Entwicklung bestätigt unsere Vorahnung.

Plötzlich spielt bei der Stadt Bamberg Geld für eine neue Bestuhlung, für ein neues Outfit und für einen neuen LED-Video-Würfel keine Rolle mehr. Mit uns wurde über eine neue Bestuhlung wie auf einem arabischen Kameltreiber-Markt gefeilscht. Oberbürgermeister Starke jammerte immer wieder: Wir haben kein Geld.

Ich will nicht nachtarocken oder schmutzige Wäsche waschen, weil wir den Auftrag für die neue Bestuhlung der Arena nicht bekommen haben. Das Leben geht weiter. Wir sind weltweit erfolgreich und bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sind fünf Stadien mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten ausgestattet. Wir sind an der Realisierung von europäischen Großprojekten wie der Elb-Philharmonie in Hamburg sowie den Konzertsälen der Philharmonie de Paris und von Radio France in der französischen Hauptstadt wesentlich beteiligt.

Aber wer den Franz Stegner kennt, weiß, dass ich mir kein Blatt vor den Mund nehme. Mit dieser teilweise primitiven, hinterfotzigen und unseriösen Art und Weise werden es die Brose Baskets zukünftig schwer haben, potente Sponsoren zu akquirieren. Die Wahrheit muss die Wahrheit bleiben.“

 

Franz Stegner

geschäftsführender Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH