Franken-Sport!“Wahnsinn“:Müller im FCN-AR & OB gratuliert, Grosser+Stegner reden
FrankenSportSpezial by MADDERS
Einer der ersten Müller-Gratulanten ist Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf, selbst eingefleischter und leidensfähiger FCN-Fan:

Zwei beinharte Club-Fans: Bembers und Matthias Thürauf. Schwabachs Oberbürgermeister war einer der ersten Gratulanten. Foto: Hertlein
„Stefan Müller ist genau der Richtige für den Job. Ein echter Club-Fan, spricht die Sprache von Bankern genau wie die von normalen Anhängern und vor allem bringt er eine überragende Fachkompetenz im Sportmarketing mit. Der Aufsichtsrat des FCN gewinnt mit ihm ein wertvolles Mitglied, das nicht die eigene Profilierung sucht, das nicht gegen einzelne Personen arbeitet, aber das sich mit Herz und Verstand für den Verein einsetzen will. Dazu wünsche ich ihm viel Glück“!
Am Tag nach der Kür beim Club düste Stefan Müller Mittwoch früh berufsbedingt zu einer Messe nach Paris, anschließend geht es nach Hamburg und am kommenden Sonntag steht ihm in Schwabach eine private Familienfeier ins Haus. Wenn der Club zwischendrin noch in Bochum gewonnen könnte (Freitag, 18.30 Uhr), wäre das für Müller und Co eine perfekte Woche. ….Nicht ganz 1:1 beim VfL!
Keinen verbalen Senf mehr von Meerrettichkönig und Selbstdarsteller Hanns-Thomas Schamel aus Baiersdorf. Der vermeintliche „Club-2020“-Erneuerer und Medien-Liebling in, zumindest im Vorfeld der Wahlen, fiel bei der Hauptversammlung durch

Stefan Müller, Montagabend beim 3:2 gegen Kaiseraslautern auf Block 30. in Fahrt. Fotos: Matthias Hertlein
Sensationelle Stimmen-Ausbeute, der Schwabacher Stefan Müller (46) Media- und Marketing-Manger und Geschäftsführer der Firma B&M Marketing und zweifacher Familienvater, wurde mit 1007 Stimmen in den neuen Aufsichtsrat gewählt.
Am 29.September war er noch mit Freunden als FCN-Fan auf Block 30, Reihe 2, Platz 42 unterwegs, litt und feierte beim 3:2-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern, tags darauf der persönliche Triumph des Edel-Fans, der vor allem an der Verbesserung der Außendarstellung des Vereines mitarbeiten will. Müllers Kommentar zu später Stunde: „Einfach Wahnsinn.“
Der langjährige Sprecher des Aufsichtsrates, Klaus Schramm, wurde abgewählt, keinen Platz mehr in der Riege gab es für Siggi Schneider und Ex-Profi Marc Oechler. Ein Misstrauensantrag gegen Ex-Radioreporter Günther Koch (er trug in einer BBC-Sportsendung einen Bayern-Schal) wurde abgeschmettert. Die Veranstaltung zog sich bis morgens um 3 Uhr hin.

Ein Bild aus besseren sportlichen Club-Tagen: Ex-Aufsichtsrat Siggi Schneider, hier mit Ex-Boss Michael A. Roth und Ex-AR-Chef Klaus Schramm (r.) wurden am Dienstag abgewählt. Foto: Hertlein
2.016 Stimmberechtigte

Der Club ist in irgendeiner Form immer mit dabei. Und wenn es ein Cap ist. Stefan Müller aus Schwabach hatte sich offiziell zur Kandidatur für den Aufsichtsrat beim 1. FCN Nürnberg beworben und wurde gewählt. Mit sensationellen 1007 Stimmen. Foto Hertlein
Unter der Versammlungsleitung des Vorsitzenden des Wahlausschusses Gerd Lederer entschieden die 2.016 stimmberechtigten Mitglieder in einer geheimen Abstimmung über die Zusammensetzung des neunköpfigen Aufsichtsrates. Nach der Stimmauszählung setzten sich die Kandidaten Stefan Müller (1.007 Stimmen), Thomas Grethlein (835) und Mathias Zeck (704) durch. Diese drei Kandidaten gehören dem Kontrollgremium nun für drei Jahre an. In einem weiteren Wahlgang wurden zudem zwei Ersatzmitglieder für die vorzeitig aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Manfred Müller und Hanns-Thomas Schamel gewählt. Dabei setzten sich Johannes Bisping und Rainer Gömmel (Wendelstein) mit 962 bzw. 734 Stimmen durch. Sie werden dem Aufsichtsrat bis zur Mitgliederversammlung 2016 angehören. Christian Ehrenberg, Siegfried Schneider und der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Schramm schieden mit der Mitgliederversammlung 2014 aus ihren Ämtern aus. (Quelle www.fcn.de)

Die Leiden und die Freude eines echten Club-Fans und eines frisch gebackenen Aufsichtsrates: Stefan Müller, Block 30, Reihe 2, Sitz 42, neben ihm Bruno Fetzerd. Fotos Matthias Hertlein
Der Mann am Montagabend auf der Tribüne, Blcck 30, neben Stefan Müller sitzend, war Bruno Fetzer, seines Zeichens Vorstand der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach und seit mehr als zwölf Jahren steter Wegbegleiter Müllers zu den Club-Heimspielen. Ein enger Vertrauter. Er meinte zum Ausgang der Versammlung: „Dass der Stefan reingewählt wurde, war für mich nicht überraschend. Im Gegenteil, ich habe fast nichts anderes erwartet: Er packt den Job im Aufsichtsrat, er kann gleichwohl mit Bankern und normalen Leuten umgehen und reden, das ist wichtig. Meines Erachtens muss der Stefan Vorstand des Aufsichtsrates werden, er hat doch über 1000 Stimmen bekommen.“
Er war Ende der 90er Jahre für eineinhalb Jahre Mitglied des Aufsichtsrates beim FCN (Ära Schmelzer) und ist noch immer Club-Mitglied, deswegen verfolgte Hans-Jürgen Grosser (67), Ex-Bankdirektor bei der Raiffeisenbank Heilsbronn (er bildete zum Beispiel Heidenheims Trainer Frank Schmidt zum Bankkaufmann aus) vor Ort die Mitgliederversammlung mit, von 18 bis 2 Uhr morgens. Bei und für MADDERS.de zog er Bilanz:

Der frühere FCN-Aufsichtsrat Hans-Jürgen Grosser zieht Bilanz der Hauptversammlung vom 30. September 2014. Foto Hertlein
MADDERS: Wie viel Spaß hat es denn nach all den Jahren gemacht, so eine Mitglieder-Versammlung zu besuchen?
Hans-Jürgen Grosser: Die Verhältnisse sind chaotischer geworden, im Vergleich zu den letzten Jahren. Das war eigentlich eine Zumutung, dass muss man sagen, zumindest für normale Fans und Mitglieder.
Warum?
Hans-Jürgen Grosser: Ja, wie man zum Beispiel mit den Leuten umgesprungen ist, mit dem Koch, der seine Verdienste hat. Bei den Argumenten bei der Diskussion mit dem Koch’schen BBC-Auftritt in London vor einem Jahr mit dem Bayern-Schal…
Sie waren in den 90er Jahren auch mal FCN-Aufsichtsrat, kann man Vergleiche anstellen?
Hans Jürgen Grosser: So weit ich mich erinnern kann, ist es damals geordneter und gesitteter zugegangen, obwohl es auch manche Streitdinge zu diskutieren gab
Waren Sie mit dem Ausgang der Versammlung am Dienstag zufrieden, gab es aus Ihrer Sicht Überraschungen?
Hans-Jürgen Grosser: Es gab eigentlich keine Überraschungen, es ist ja alles beim Alten geblieben. Mann muss abwarten, wie sich die neuen Aufsichtsräte einarbeiten. Es sind viele Baustellen im Verein da und die müssen abgearbeitet werden. Die bisherigen Aufsichtsräte haben ja auch von den Baustellen gewusst, und Zeit gehabt , etwas da zu unternehmen. Fakt ist, dass die Aufsichtsräte in den letzten Wahl-Perioden zu wenig eingegriffen und den Verantwortlichen wie Woy und Bader zu wenig auf die Finger geschaut haben.
Wird alles besser mit „Bader 2050“? Was muss im Verein anders werden?
Hans-Jürgen Grosser: Ich muss mich beispielsweise im Marketing- und Merchandising-Bereich künftig viel besser aufstellen, da bin ich am untersten Ende. Ich habe weniger Mitglieder als der FC Augsburg, ich habe 15 Millionen Euro weniger Einnahmen wie Mainz, das kann es nicht geben.
Was hat Hanns-Thomas Schamel falsch gemacht, dass er nicht gewählt wurde?
Hans-Jürgen Grosser: Er hatte kein klares Konzept, er war nicht richtig vorbereitet. Es reicht nicht zu sagen, wir jetzt etwas machen. Er hatte ja vorher reichlich Zeit als Aufsichtsrat gehabt, etwas zu machen zu ändern. Er hätte strategisch vorgehen und fordern können und sollen, dass alle Zahlen auf den Tisch kommen.
Franz Stegner (77), Stahlrohrmöbel-Unternehmer aus Wilhermsdorf und Ausstatter von fünf WM-Stadien 2014 in Brasilien, Sportfunktionär, Sponsor und Aufsichtsrat (SpVgg Oberfranken Bayreuth), kommentiert bei “Schwabach-MADDERS.de” in unregelmäßigen Abständen sportliche, gesellschaftliche, politische Dinge der Region und darüber hinaus. Dies in seiner hemdsärmeligen, direkten und offenen Art – nachfolgende Äußerungen spiegeln nicht unbedingt die Meinung von “schwabach-madders” wieder. Hier Stegner’s nächste Sicht-der-Dinge-Folge zum Ausgang der FCN-Hauptversammlung am 30. September:
FRANZ STEGNER: „Es wurde höchste Zeit, dass der Schramm und der Schneider abgewählt wurden. Kein Profil, keine Ausstrahlung und keine Ahnung. Noch dringender allerdings wäre es gewesen, Bader los zu werden. Er ist bestimmt kein Aushängeschild eines Profivereines, und er zuletzt in seinen Bemühungen erfolglos.
Aber es sind leider noch zu viele Dampfplauderer im Aufsichtsrat geblieben, die wenig Ahnung vom Fußball haben und nur den Ehrgeiz besitzen, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und zu Schamel kann ich nur sagen: Er war zu keiner Zeit überzeugend, seine Argumente waren schwach bis sehr dürftig. Dass Schamel den Club in der jetzigen Konstellation und mit der jetzigen Führung ändern wollte, war von Anfang ein unmögliches Unterfangen. Es war so, als wollte eine Maus einen Panzer umkippen. Ein sinnlose Sache. Er hat seine Zeit vergeudet. Nach seinem jüngsten Rücktritt als Aufsichtsrat hätte ich mich an seiner Stelle nicht noch einmal aufstellen lassen.“
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