FrankenSzene:Chuck Berry tot! Harasim, Hennig, Roth, Fee Kuhn & Co erinnern sich

FrankenSzene:Chuck Berry tot! Harasim, Hennig, Roth, Fee Kuhn & Co erinnern sich

FrankenSzene by MADDERS

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 20. März 2017: Chuck Berry -„Der Allergrößte“

 

Chuck Berry starb mit 90 Jahren. Fotos: Helmut Ölschlegel

Chuck Berry und Veranstalter Peter Harasim

The King of Rock n Roll, Chuck Berry, ist dieser Tage im Alter von 90 Jahren gestorben (MADDERS.de berichtete). Ein künstler, der Weltstar inspirierte. Bob Dylan, The Beatles, TheRolling stones…..Berrys Auftritte in Franken, in Bayern  hinterließe stetsSuren und sein Tod ein großes Echo…Auch auf Facebook….

 

Musikerin Fee erinnert sich, ihr verstorbener Gatte Mike Kuhn fand Gnade als Gastmusiker vor dem Weltstar:

Chuck Berry und Mike Kuhn 1994 im Serenadenhof. Foto: Rick Roth/Musikzentrale

Mike und Fee Kuhn. Foto: Hertlein

„Sommer ……., Chuck Berry im Serenadenhof – Pflichttermin für alle Franken, die aktiv oder

passiv irgendwas mit Rock’n’Roll zu tun haben. Klar, dass sich auch Mike und ich auf den
Weg machen – nicht ohne uns vorher durch Hören einer Chuck Berry Best Of-LP (!!) auf den
Event vorzubereiten. Dort angekommen, treffen wir wirklich so ziemlich alle der bereits
Erwähnten an – das reinste Klassentreffen. Gut gelaunt lauscht man Miller the Killer, der das
Vorprogramm bestreiten darf, und den Meister auch am Klavier begleiten soll – es ist ja
durchaus üblich, dass amerikanische Künstler aus Kostengründen nicht mit Band anreisen,
sondern sich diese erst in Deutschland, manchmal eben auch regional, zusammenstellen
lassen. Plötzlich drängt sich ein kreidebleicher Rick Roth, seinerzeit Vorsitzender der
Musikzentrale, zu uns durch: „Mike, kannst Du bei Chuck Berry einspringen?“ Erstmal
großer Schreck – was ist passiert? Chuck Berry, als schwierig bekannt, hatte sich strikt
geweigert, mit Miller zu spielen – er spiele doch nicht mit jemandem aus dem Vorprogramm.
Lieber soll das Konzert ausfallen. Mike meinte, er habe die Sachen schon jahrzehntelang nicht
mehr gespielt, und fühle sich deshalb nicht gerade konzertreif. Aber natürlich sagte er zu…
Es folgte ein Briefing durch die Begleitband – musikalisch ablauf- und arrangementtechnisch
– und vor allem in puncto Bühnengehabe des Chefs. Er habe nämlich die Angewohnheit, auf
seinem Keyboarder herumzuhacken, es sei schon vorgekommen, dass er denselben körperlich
attackiert hat. Mike solle sich nichts dabei denken… Schon beginnt das Konzert. Gut läuft’s
für Mike, präzise sind ja die musikalischen Kommandos des Meisters, und Mike ist ja ein
spontaner und hochkarätiger Künstler. Aber tatsächlich – immer wieder meckert er „seinen“
Pianisten an. Mike spielt stoisch weiter, das Publikum feiert die Rock’n’Roll-Legende, und
ich – stehe backstage und beobachte jede Bewegung von Chuck Berry. Soll er nur probieren,
auf Mike los zu gehen – meine Handtasche ist schwer, und ich werde sie einzusetzen wissen…
Aber nein, nichts passiert, alles nur Chuck Berrys Bühnenshow diesmal. Nach dem Konzert
klopft er Mike augenzwinkernd auf die Schulter: „Good job, man!“
Fee Kuhn
Sonny Hennig (Ihre Kinder)

Ihre KINDER feat Sonny Hennig in der Zabo Linde in Nürnberg. Foto: Matthias Hertlein

 

 „Der wahre König der Rock-Musik

Chuck Berry ist gestorben. Ohne ihn –
keine Beatles ! Auch als Texter war er ein König !
Leider meistens unbeachtet !!! RIP CHUCK THE DUCK !!!!!!!!!
We tell Tschaikowsky the sad News !!!!!!!“

 

 

 

Peter Harasim: Man at work. Foto: Hertlein

Peter Harasim (Konzertveranstalter/Concertbuero Franken):

„Chuck Berry the King of Rock & Roll is dead. Ich hatte viele skurrile und lustige Begebenheiten mit dem Mann der wie nur wenige den Grundstein für Rockmusik legte. Bereits in den frühen 70s sah ich ihn bei einem Open Air in Frankfurt sich die Ausfahrt mit einer Knarre erzwingen. 1987 haben wir ihn beim Blue Danube Festival in Deggendorf auf die Bühne gestellt und er war spektakulär gut. Ein paar Jahre später in der vollen Stadthalle Fürth blankes Entsetzen weil er nach 3 Songs seinen Auftritt unterbrach. Wir hatten ihm die grandiosen Supercharge mit Albie Donnelly zur Seite gestellt und mit dem Boogie – Star Vince Weber verstärkt. Leider befand Chuck Berry dass dieser zu schlecht sei und wollte nur weiter spielen wenn wir einen besseren Pianisten organisieren. Aus irgendeinem Grund erwähnte ich dass Weber Zigeuner sei. He‘ s s Gipsy? Klar ist er ein Gipsy. Berry schnappte sich wieder seine Gitarre, klopfte Vince auf die Schulter und spielte weiter. Ein Underdog darf dem anderen Underdog nichts anrun. Nach der Show wollte er noch indisch Essen. Ich fuhr voraus und der König mit seinem Ami-Schlitten hinterher. Ich setzte mich gut 50 m weg von ihm und seiner Begleiterin. Als wir gegessen hatten zahlte ich für ihn mit. Mit zwei Riesenschritten stand er plötzlich vor mir: Why did you pay my bill? It is not part of the contract. Ich sagte: Because you are the King of Rock & Roll. Dann haben wir uns gefühlte Stunden unterhalten. Er war es nicht gewohnt, dass ihm Whities was umsonst gaben. Vor ein paar Jahren musste ich ihn dann im Löwensaal noch mal ansagen. Thank you King of Rock & Roll! Wer weiß, was wir alle ohne Dich geworden wären?“ Fotos: Isslerimages

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Bernd Schweinar (VPBy – Verband für Popkultur in Bayern e.V.):

Chuck Berry. Foto: Bernd Schweinar

„Schwarz/Weiß ist heute leider die richtige „Farbe“. Chuck Berry wurde 90, ein Alter, das man ihm nie zugetraut hätte. Hier 1987 bei einem Open-Air von Peter Harasim/CBF. R.I.P.“