Matthew’s Rock ’n‘ Roll: Bruce und der Leiziger Parkwucher – Diana Krall grandios

Matthew’s Rock ’n‘ Roll

 

Rock ’n‘ Roll über den Tellerrand: Bruce Springsteen in Leipzig, Kumpel Helmut Ölschlegel war am 7. Juli vor Ort und serviert Foto-Leckerbissen, ein paar Zeilen und ein wenig Kritik – genießt die Bilder, meint Matthew’s Rock ’n’Roll! 

Drei Stunden purer Rock in Leipzig: Bruce Springsteen.

Drei Stunden purer Rock in Leipzig: Bruce Springsteen.

 

Bruce Springsteen trat gestern Abend bei strahlend blauem Himmel in der ausverkauften Red Bull Arena in Leipzig auf, die auch in den Parks rund ums Stadion dicht bevölkert war. In seinem ca. dreistündigen Konzert ragten unter den Musikern der E-Street Band, die diesmal von einer kompletten Bläser-Section unterstützt wurde, neben Partnerin Pattie Scialfa an der Geige und Max Weinberg am Schlagzeug besonders die beiden Gitaristen Neils Lofgren und Little Steven heraus. Abgesehen von einigen neuen Songs aus seinem aktuellen Album „WRECKING BALL“ bot der „Boss“ seinen begeisterten Fans auch viele seiner Klassiker aus den „Glory Days“, einschließlich „Born In The USA“. Einziger Wermutstropfen: Teils Chaotische Zustände beim Parksystem angesichts einer Wucher-Parkgebühr von 10 Euro auf der grünen Wiese. Hier darf sich der wilde Osten einmal ein Beispiel an Nürnberg nehmen, wo dies bei Preisen von weniger als der Hälfte perfekt organisiert ist.Helmut Ölschlegel

 Matthew’s meint: Habt Ihr das vernommen? ARGO, Concertbüro Franken, Kartenservice Bamberg oder N`tertainment?

Bruce und Little Steven. Mund um Mund, Auge um Auge. Foto: Helmut Ölschlegel

Bruce und Little Steven: Mund um Mund, Auge um Auge. Alle Fotos: Helmut Ölschlegel

 

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Diana Krall bei den

Jazz Open in Stuttgart

Die mittlerweile 48-jährige Kanadierin gilt nicht erst seit ihrem Grammy 1999 für „The Look Of Love“, dem weitere folgen sollten, als eine der herausragendsten Sängerinnen und Pianistinnen im Crossover von Jazz in der Tradition von Nat King Cole über Blues bis Pop. Ihren Zauber versprühte sie auch bei den diesjährigen JAZZ OPEN 2013 in Stuttgartam Dienstag (9.Juli). Auf der Open Air Bühne vor dem Mercedes Benz Museum war das Publikum von ihrem anmutigen Gesang, ihrem virtuosen Klavierspiel und sprühenden Charme vom ersten Ton an vollkommen in ihren Bann gezogen. Die Versuchung, ihrer verführerischen Art auf der Bühne erlegen zu sein, traf auch schon so manch prominenten Fan ins Mark – „Temptation“. Letztlich gewann Elvis Costello ihr Herz, der mit ihren gemeinsamen Kindern in Stuttgart ebenfalls anwesend war. Fast unbemerkt schlich er sich bei einbrechender Dunkelheit an den Rand des Auditoriums und applaudierte seiner Frau, die manche seiner seine Kompositionen auf bezauberndste Art performte: „It Thrills Me!“Diana7Krall-OEL-2013Diana16Krall-OEL-2013Diana15Krall-OEL-2013

Standin Ovations für diana Krall beim Jazz-Fest in Stuttgart. Fotos: Helmut Ölschlegel

Standing Ovations für Diana Krall beim Jazz-Fest in Stuttgart. Fotos: Helmut Ölschlegel

Auch Paul McCartney konnte sie für sein letztes Album voller Candlelight-Swing als Pianistin gewinnen und so durften in Dianas abwechslungsreichem Programm dessen „Kisses On The Bottom“ von Fats Waller in ihrer ganz eigenen Interpretation nicht fehlen. Ganz spontan konnte sogar das Publikum Vorschläge für den nächsten Song am Solopiano machen: „The Devil May Care“. Keineswegs gab es nur ihre zarten Klänge für Ver- und Entliebte zu hören. Da wurde auch schon einmal Rhythm´n Blues mit Ragtime gemixt und gesteigert, bis sich die Akkorde überschlugen – „shit“ entfuhr es da der Diva, der man das lächelnd verzieh. Überhaupt ist Diana Krall viel lockerer geworden, garniert ihre Ansagen mit viel Humor und besitzt den Mut, öfters mal aus dem zarten Smooth-Jazz in Avantgarde oder rohen R´n´B auszubrechen. Sie verstand es sogar, Acid-Jazz in die „Lonely Avenue“ von Ray Chares zu mixen und Songs von Bob Dylan oder Neil Young in einzigartig neue Klangfarben zu tauchen. Herausragend zeigte sich dabei besonders Stuart Duncan an der Fiddle in Tradition eines modernisierten Stéphane Grappelli.

Am Schluss gab es stehende Ovationen für einen bezaubernden Konzertabend unter dem Sternenhimmel in einer lauen Sommernacht.Text und Fotos: Helmut Ölschlegel