Matthew’s Rock’n’Roll/Spezial: Der Traum – Ry Cooder live at the L’Olympia in Paris
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Eine kleine musikalische Urlaubsreise im Oktober nach Paris….
Erst der Nostalgie-Trip zu Killing Joke (E-Werk Erlangen/16.Oktober), dann der genussvolle, klasse Weiberpower pur-Auftritt von Sissi Perlinger, Lisa Fitz und Lizzy Aumeier in der Kulturfabrik (19.10.) und zur Krönung einer musikalischen Woche: Ry Cooder am 21. Oktober im legendären L’Olympia in Paris. Was heißt Krönung. Die Erfüllung eines jahrzehntelangen Konzert-Traums.
Ry Cooder (71) einer der weltbesten Slide-Guitar-Players, er schrieb die Filmmusik zu „Paris, Texas“ von Wim Wenders, er war und ist Produzent des Buena Vista Social Club-Projektes), spielt mit den Rolling Stones zwei Stücke ein: „Love in Vain“, „Sister Morphine“… und dann eine völlig entspannter Auftritt am letzten Sonntagabend im ältestens und berühmtesten Konzerthaus der Weltstadt an der Seine – zusammen mit den Hamiltons und Sohn Joachim am Schlagzeug. Irgendwie sehr ergreifend und beeindruckend!
Dort, im L’Olympia traten in all den Jahrzehnten Edith Piaf auf, Johnny Hallyday (im Vorprogramm war mal ein gewisser Jimmy Hendrix), Charles Aznavour, in diesen geheiligten Hallen am 28.Boulevard des Capucines sogar Black Sabbath mit Ozzy Osborne, und endlich Ry Cooder live , das mega Sahnehäubchen. Es war schon Weihnachten für mich Ende Oktober 2018…
Ry Cooder spielt im Oktober acht Konzerte in Europa (Deutschland, warum auch immer, ausgeklammert), in sieben Städten – Amsterdam (2x), Dublin, London, Ostende, Antwerpen, Glasgow – und eben Paris.
Ein schicker kleiner Konzertsaal mit reichlich Chanson-Feeling (rund 2000 Besucher haben Platz), nette zuvorkommende Platzanweiserinnen, entspannte Ordner vor der Halle, Fans aus aus aller Herren Länder. Amerika und sonstwoher. Ein Pärchen war aus Stralsund mit dem Zug angereist, Salat aus einen Plastikbehälter und Rotwein aus der Flasche zur Einstimmung auf den außergewöhnlichen Abend. Geschichtsträchtige Location, ein Weltstar ohne Allüren und bereit zum Smalltalk, eine absolute Wohlfühl-Atmosphäre und musikalischer Geschichtsunterricht vom Feinsten, die Setlist (Quelle Setlist.fm) eine absolute Top-„Speisekarte“…
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(Blind Willie Johnson cover)
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(Blind Willie Johnson cover)
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(Pilgrim Travelers cover)
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(Arthur Alexander cover)
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(The Stanley Brothers cover)
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(Woody Guthrie cover)
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(Mississippi Fred McDowell cover)
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(Blind Alfred Reed cover)
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(Billy Joe Royal cover)
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(Dorothy Love Coates cover)
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(The Invincibles cover)
Am 11. Mai veröffentlichte Ry Cooder sein Album „The Prodigal Son“, an meinem Geburtstag. Was lag näher, spontan ein Last-Minute -Ticket für jenem Ort zu ordern, der konzerttechnisch weltweit zu den größten (vom Namen her) gehört, in meiner Lieblingsstadt, Edith Piaf gehört zu meinen Lieblings-Sängerinnen. Im Juli wollte ich mir Charles Aznavour im Schloss bei der Fürstin Gloria in Regensburg angucken, doch das Konzert entfiel aufgrund eines Armbruchs des 94-Jährigen, der kürzlich gestorben war. Es kam nicht mehr zum Nachholtermin an der Donau. Ry Cooder ist da mehr als eine Entschädigung gewesen. Es war meine Konzert-Krönung.
Ich weiß nicht, wie oft Cooder in Europa bis dato aufgetreten ist in seinem Leben, sein Gastspiel in Paris war etwas Außergewöhnliches für mich und meine Konzert-Leidenschaft. Tom Waits fehlt mir noch in meiner Sammlung. Fünf Mal habe ich in San Francisco Jerry Garcias Aufwärm-Gigs im Warfield Theatre für ausgedehnte Grateful Dead-Konzerte erlebt, stets im April, von meinen guten Kumpel Gerhard B. eingefädelt. Das waren spannende Erlebnisse, nicht zu vergessen die Momente im Café Triest im italienischen Viertel.
Und 2018? Bob Dylan in Nürnberg, Rolling Stones in Berlin, Van Morrison in Schwetzingen, Calexico im E-Werk Erlangen und eben Ry Cooder in Paris -das Jahr ist musikalisch gelaufen -Steigerungen (für mich) fast unmöglich
P.S. Im Juni veranstaltete das Concertbüro Franken die herausragende Rosanne Cash im Serenadenhof in Nürnberg- wer am 5./6.Dezember Zeit und mehr hat, kann nach San Francisco reisen: Dort treten Ry Cooder und Lady Cash zusammen auf.
Mittwoch, 5. Dezember 2018/Donnerstag, 6. Dezember 2018
Nützliches (für mich) in Kürze:
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