Matthew’s RocknRoll/Spezial:Jeff Lynn’ELO auf Zeitreise & The Brandos, Holroyds BJH
MatthewsRocknRoll by www.schwabach-madders.de/ Helmut Ölschlegel
Zwei besondere Konzerte, zwei Tipps:
The Brandos aus New York: 8. Oktober 2018/20 Uhr im HIRSCH/Nürnberg
Seit ihrem Debütalbum „Honor Among Thieves“ von 1987 begeistern The Brandos aus New York City mit ihrem schnörkellosen Rock’n Roll, in dem knackharte Gitarren und eine fulminante Reibeisenstimme dominieren und eine Mixtur aus Creedence Clearwater Revival, 60er Jahre-Garagen-Ethos, American Roots Rock sowie einer gehörigen Portion Irish Folk Rock und… Latino/Border Rock auf eigentlich sehr schlichte, aber höchst treffliche Weise ineinander fließen. Dave Kincaid ist sowohl kreativer Kopf, Handwerksmeister und überhaupt das Brandos-Urgestein.
Les Holroyd feat. Barclay James Harvest – 13. Oktober /20 Uhr Kulturfabrik Roth
Seit 50 Jahren verzückt diese britische Band weltweit mit ihren sphärisch-orchestralen Klängen. Jetzt ist Barclay James Harvest feat. Les Holroyd im Rahmen ihrer „Retrospective –50th Anniversary“-Tour am Samstag, 13. Oktober 2018 live in Roth zu erleben – ein Konzerthighlight der Kulturfabrik im Herbst.
Barclay James Harvest feat. Les Holoyd gehört zu den wohl subtilsten Vertretern des Classic-Rock-Genres, deren Hits wie „Life is for Living“ und „Hymn“ längst zu den Klassikern der modernen Musikgeschichte zählen. Einer ihrer legendären Auftritte war 1980, als sie auf den Stufen des Berliner Reichstags vor rund 275.000 Zuhörer, die auf beiden Seiten der Mauer heranströmten, spielten. Infos unter www.kulturfabrik.de
Show: Kadavar + special guests Monolord
Datum: Sa., 24.11.2018
ELO, ELO….Phantastische Rockmusik-Geschichte in der München Olympia-Halle
Klassik und Rock All Over The World
Auftritt von Jenn Lynne´s ELO am 21.9.2018 in der Olympiahalle in München
Wenn der Himmel voller Geigen hängt und sich orchestraler Schmelz um grandiose Pop-Melodien rankt, gewürzt mit satten Rock-Riffs, dann ist das Electric Light Orchestra wieder da. Und wie! Das von Mastermind Jeff Lynne 2014 im Londoner Hyde Park neu ins Leben gerufene Bandprojekt schaffte es in München bereits nach den ersten Takten, das Publikum in der seit Wochen restlos ausverkauften Olympiahalle von den Sitzen zu reißen. Spätestens beim dritten, programmatischen Titel „All Over The World“ gab es dann vor Begeisterung kein Halten mehr – ELO tourten im Sommer durch die großen Open Air Arenen der USA und nun durch die größten Hallen Europas. Wie nach dem Ende der Band The Move bei der Gründung von ELO im Jahre 1970 in Birmingham, hatte Jeff Lynne sein runderneuertes Orchester auf dieser Welttournee mit zwei Celli und einer Violine besetzt, nun allerdings mit den drei attraktiven Damen Rosie und Amy Langley und Jess Cox. Dazu kamen drei Keyboarder, weitere Gitarristen und Sänger, so dass die Gruppe insgesamt auf 13 Musiker angewachsen ist, was sich im mächtigen und dennoch transparent abgemischten Sound angenehm bemerkbar machte. Im musikalischen Spannungsfeld von Pop, Klassik und Rock, exemplarisch verdeutlicht am Kontrast zwischen „Evil Woman“ und „Sweet Talkin´ Woman“, schwelgte das Münchner Publikum tanzend im Soundrausch. Mike Stevens und Milton McDonald sorgten an der Seite von Jeff Lynne für den Zusammenhalt des Orchesters auf der Bühne und Geburtstagskind Donavan Hepburn am Schlagzeug für den passenden Rhythmus. Das wiederkehrende Erkennungsmerkmal im ELO-Universum ist der mehrstimmige Harmoniegesang mit Einsatz des Vocoders, einer Verbindung aus Vocals und Keyboard wie bei „Mr. Blue Sky“, wobei auch Jeff Lynne seine Qualitäten an der Gibson Les Paul Sologitarre unter Beweis stellte. Aus Lynne´s Ära mit den Treveling Wilburys (zusammen mit George Harrison, Roy Orbison, Tom Petty und Bob Dylan von 1988 bis 1990) kam eine deutlich hörbar von Harrison und Petty beeinflusste Version von „Handle With Care“ zu Gehör.
Das gesamte Konzert, ähnlich wie es auch auf dem aktuellen Live-Box-Set (Do-CD / Blu-Ray) „Wembley Or Bust“ zu genießen ist, steigerte sich hinsichtlich der Vielschichtigkeit der aktuellen Arrangements und der Raffinesse der Lightsow mit Laserkanonen quer durch die Halle zu einer audio-visuellen Opulenz, die kaum gewaltiger sein könnte. Als Multiinstrumentalist, Songschreiber, Sänger, Arrangeur und Produzent – auch von Beatles Alben – versteht dieser vitale 70-jährige Ehrendoktor der Birmingham City University und Mitglied der Rock´n´Roll Hall of Fame, seine Songs auf Platte wie auch auch live bis in alle Details effektvoll zu inszenieren. Den Song von Chuck Berry, den ELO 1973 im orchestralen Gewand als ihren ersten Top-50-Hit verbuchen konnten, gab es mit Klassik-Intro zum krönenden Abschluss eines grandiosen Konzertabends: „Roll Over Beethoven!“ Text + Fotos: Helmut Ölschlegel
NÜRNBERG/HIRSCH/24.September 2018/Die Dakh Daughters – Postmodernes musikalisches Cabaret mit Niveau
Zwei spektakuläre Ereignisse in Bayern – von Freund Helmut Ölschlegel verfolgt und aufgezeichnet
Es war viel mehr als der Punk von Pussy Riot an gleicher Stelle im Szeneclub Hirsch in Nürnberg vor knapp einem Jahr, obwohl auch bei den Dakh Daughters aus der Ukraine zwischen Klassik, Mittelalter und Avantgarde der politisch motivierte Punk abging. Das musikalische und schauspielerische Niveau der jungen Damen aus dem Osten Europas beeindruckte das Publikum auf den Bierbänken im Musikclub Hirsch, in dem ansonsten eher Rock und Pop beheimatet ist und dies natürlich unbestuhlt.
Da die Dakh Daughters bereits 2017 in einer Operninszenierung der Pocket Opera Company mitwirkten, gab das Ensemble nun im Rahmen der Wiederaufnahme des „Tannhäuser-Projekts“ in Nürnberg ein exklusives Konzert im Hirsch. Die sieben Protagonistinnen eroberten mit ihrer wilden Mischung aus klassischen und progressiven Klängen neues künstlerisches Terrain. Die Texte erscheinen als postmoderne Collage mit Originalzeilen von Shakespeare über Taras Schewtschenko – dem bedeutendsten Lyriker der Ukraine – bis hin zu Charles Bukowski und versetzten das Publikum in fasziniertes Staunen. Auch ihr gesellschaftspolitisches Engagement war in ihrer künstlerisch anspruchsvollen Bühnenpräsenz deutlich wahrnehmbar bis hin zum abschließenden Zeigen der ukrainischen Flagge mit Präsentieren des Hashtags „Free Sentsov“.
Das 2012 vom ukrainischen Theaterregisseur Vlad Troitsky am Dakh Theater in Kiew aus der Taufe gehobene Ensemble, sorgte mit seinem musikalischen „Freak-Cabaret“ bereits für internationales Aufsehen, spätestens seit sie 2014 als Teil der politischen Protestbewegung gegen das Regime des damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch inmitten der dramatischen Ereignisse auf dem Maidan-Platz in Kiew „aufgetreten sind. Text + Fotos: Helmut Ölschlegel
Anspieltipp auf youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=6wCgZh-nczY&feature=youtu.be
Kulturfabrik Roth, das Herbst/Winterprogramm 2018
+++ WELLKÜREN (6.10.) +++ Jochen Malmsheimer (11.10.) +++ Weiberpower pur (19.10.) +++ Martin Fromme (21.10.) +++ ANDREAS THIEL (27.10.) +++ PAM PAM IDA (4.11.) +++ Rolf Miller (9.11.) +++ Herbert & Schnipsi (11.11.) +++ Django Asül (15.11.) +++ Carolin No (17.11.) +++ Viva Voce (23.11.) +++ Michael Altinger (24.11.) +++ NATURALLY 7 (30.11.) +++ Josef Brustmann (1.12.) +++ Bluegrass Jamboree! (2.12.)
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