Matthew’s Rock ’n‘ Roll: Barry Mc Guire in der Scheune – Spin Doctor’s abgesagt

Voller Hingabe in Fürth-Poppenreuth: Barry McGuire (links) beim Franken-Gastspiel. Fotos: Helmut Ölschlegel

Voller Hingabe in Fürth-Poppenreuth: Barry McGuire (links) hatte beim Franken-Gastspiel auch den Welthit „Eve of destruction“ im Gepäck. Fotos: Helmut Ölschlegel

Rock ’n‘ Roll by MATTHEW’s

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Wer kennt nicht noch das Lied, hat die raue Stimme im Hinterkopf und die Melodie von „Eve of destruction“ im Ohr? Die Sensation und musikalische Zeitenreise fand am 5. Oktober in Fürth statt. Barry McGuire  war in der Pfarrscheune von St.Peter und Paul in Fürth-Poppenreuth zu Gast!!! Mein Freund Helmut Ölschlegel war dabei.

Das Akustikduo Barry McGuire & John York auf dem Sechziger-Trip in Fürth

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Kaum zu glauben: Da steht der Mann aus den Sixties mit inzwischen 78 Jahren, knorrig, trotzig, humorvoll und äußerst kommunikativ auf den Bühnenbrettern und seine Songs haben all jene Kraft behalten, die sie schon damals besaßen. Barry McGuire schaffte es in Fürth, die Zeit der 60-er Jahre in Kalifornien, von San Franzisco bis Los Angeles wieder lebendig werden zu lassen und dies keineswegs nur mit nostalgischen Gefühlen. Mit seinem Begleitgitarristen und Vokalisten John York an seiner Seite – damals in Diensten der Byrds und später bei den Mamas & Papas – gelang es Barry McGuire scheinbar mühelos, die Brücke ins Hier und Jetzt zu schlagen. War es damals der hässliche Krieg in Vietnam, so gilt sein „Eve Of Destruction“ heute all dem menschlichen Versagen anderswo auf der Welt. Zitat: „You´re old enough to kill, but not for voting“.

Doch das soziale und politische Engagement des kräftigen Barden und einstigen Leadsängers der Christy Minstrels mit dem oft verschmitzten Lächeln ist nur die eine Seite des Musikers. Er wehrt sich dagegen, als „Protestsänger“ festgelegt zu werden. Die andere Seite des jung gebliebenen Altstars ist die pure Lebenslust, was in der proppenvollen Pfarrscheune von St. Peter & Paul in Poppenreuth mehr als deutlich wurde. In der ersten Fassung des Musicals Hair am Broadway spielte er noch die Hauptrolle und er fasst sich beim Erzählen an den Kopf: Angesichts seiner Glatze heute wird das zur witzigen Anekdote in seinem langen Musikerleben. Das moderne Bild einer düster gemalten Pieta und das große Kreuz im Bühnenhintergrund an der Wand wirkten dazu geradezu konterkarierend. Für die beiden Musiker in Hochform spielt das keine Rolle. Die pure Lust am Leben kommt in all jenen Songs und Geschichten zum Ausdruck, die McGuire aus der Flower-Power-Zeit zu berichten weiß und die mitten im Raum hängende Kirchenglocke wird kurzerhand umfunktioniert: „He´s playing his guitar like ringing a bell“ – Klingeling!

Was damals Scott McKenzie, John Denver oder Arlo Guthrie jeweils mit Band bei ihren Live-Konzerten aufführten, gelang den beiden Saitenkünstlern alleine mit ihren 12-saitigen Akustikgitarren und einem perfekt intonierten emotionalen zweistimmigen Gesang: „Caliofornia Dreaming“! Einfach toll, dieser volle, wohltuend harmonisch klingende Sound dieses Duos, gespickt mit Erinnerungen aus der Hippie-Zeit, die zwischen den einzelnen Songs aufblitzten. Barry McGuire gab den perfekten Storyteller. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, als er die Geschichten seiner Nachbarn in L.A. oder New York erzählte, wie einzelne Songs entstanden, beispielsweise zusammen mit Cass Elliot und das andächtig lauschende Publikum spürte: Diese zwei Musiker wissen, wovon sie singen. Sie haben die Musikszene der 60-er Jahre mit geprägt und sie tragen die Songs weiter. Zweifellos haben auch sie sich weiterentwickelt, doch der Geist von damals ist tief in ihnen verwurzelt und beeinflusst auch das Denken, Fühlen und Handeln von heute.

Leider ist es die letzte Tournee, die die beiden Musikergesellen in Europa unternehmen. Zwar will McGuire weiter Musik machen, bis er eines Tages umfällt. Doch das sollte näher an seiner Heimat sein und die ist immer noch Kalifornien, wo er schon 1952 mit zwei Surfbrettern auf dem Autodach die Strände bereiste. Helmut Ölschlegel

Der MATTHEW’s Wochen-TIPPS: Auf nach Roth in die Kultufabrik, der „Egers“ kommt!

Kabarettist Matthias Egersdörfer zerreisst sich am 11. Oktober in der Kulturfabrik in Roth das "Maul".

Kabarettist Matthias Egersdörfer zerreiß sich am 11. Oktober in der Kulturfabrik in Roth das „Maul“.

+++++  Matthias Egersdörfer, der öfter mal keine gute Laune hat – worüber man aber nicht zu erschrecken braucht, erzählt am Freitag, 11. Oktober, 20 Uhr,  2013 in der Kulturfabrik in Roth unmögliche Geschichten im Stehen – worüber man gerne lachen darf. Vor allem, da es sich um sein ganz neues Programm „Vom Ding her!“ handelt. Unterstützt wird der gern in der Kulturfabrik gesehene Gast bei seinem Auftritt im Rahmen des 9. Rother Kabarett-Herbstes von Philipp Moll.

Außerdem präsentiert der 9. ROTHER KABARETTHERBST 2013  Volker Pispers (ausverkauft), MonacoBagage (19.Oktober) und Thomas Reis (26.Oktober), Michael Altinger+Band (31.Oktober), Han’s Klaffl (22. Nov.), Bernd Regenauer (30. November). Weiter Infos unter www. kulturfabrik.de

Warb auch schon auf großen Plakatafeln für sein Aniegen, am 30 . Novemebr tritt Bernd Regenauer in der Kulturfabrik in roth auf.Foto Hertlein

Warb auch schon auf großen Plakaten für sein Anliegen, am 30 . November tritt Bernd Regenauer in der Kulturfabrik in Roth auf. Foto: Hertlein

++++ Das Konzert von „Spin doctor’s“, geplant für den 8. Oktober 2013 im Nürnberger „Hirsch“, wurde aufgrund von produktionstechnischen Problemen“ ( der Veranstalter) abgesagt. Dafür gibt an gleichter Stätte am 9.10. POETS OF THE FALL und 10.10.  GURU GURU!!!