Schwabach-20.Kulturmeter: Unverzichtbarer Motor…
Schwabach20.Kulturmeter by MADDERS
MADDERS: Der Kulturmeter ist der Motor der Kultur in Schwabach, seit zwei Jahrzehnten – der künstlerische Nobelpreis in der Goldschlägrstadt – unverzichtbar!!!

A Tale Of Golden Keys nwehmen Urkunden und Kulturmeter in Empfang und sind stolzwie Oskar – und mittendrin Laudator Bird Berlin alias Bernd Pflaum und Grünen-Fraktionschef Klaus Neunhoeffer…
Preisverleihung des 20. Kulturmeter vom Bündnis90/Die GRÜNEN Schwabach am 20. November im Bürgerhaus-Saal an die Schwabacher Indie-Pop-Band „A Tale Of Golden Keys“ -mehr als nur ein Event – mit Sicherheit ein Gradmesser der Schwabacher Kultur. 1996 erhielt der Bildhauer Clemens Heinl erstmals die Auszeichnung (damals mit 1000 Mark, heute mit 1000 Euro dotiert), jetzt das musikalische Trio mit Schwabacher Wurzeln.
++++Ärgerlich die gleichzeitige Ansetzung der Feier „20 Jahre Frauenhaus“ mit Deutschlands First Lady und der ehemaligen NZ-Redakteurin Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck.. Mangelnde Koordination und/oder fehlende Wertschätzung gegenüber dem Kulturmeter
++++Vorjahrespreisträger Armin Vogel begeisterte das Auditorium mit einer rustikalen Pantomimen-Einlage
++++Die Laudatio auf A Tale Of Golden Keys hielt der Musiker, Tänzer, Kabarettist BIRD BERLIN (bürgerliche Name Bernd Pflaum) mit nacktem Oberkörper – belustigend, befremdend, irritiert, spannend, witzig – je nach Blickwinkel und Betrachtungsweise. Am Tag der Preisverleihung hatte er sich bei einem Sturz ein paar Rippen geprellt und konnte deswegen im Bürgerhaus weder tanzen noch singen. Empfehlenswert sind diverse Videos auf youtube…..köstlich
++++Die Laudatio auf die diesjährigen Sonderpreis-Gewinner „Schwabach liest“ um Rudi Nobis, Tochter Birgit und Koordinatorin Madwine Markel hielt Siegfried Straßner, Fachbereichsleiter Literatur im Kulturladen Nord in Nürnberg.

Die Grünen-Kreisvorstände Bernhard Spachmüller, mit roter Krawatte, und Heidi Kilian-Gerber sorgten für Kurzweil im gut gefüllten Bürgerhaus-Saal.
++++ Durchs Programm führten …Klaus Neunhoeffer (Grünen-Fraktionsvorsitzender), Heidi Kilian-Gerber und Bernhard Spachmüller (beide Grünen-Kreisverband)
++++Sondergeschenk für Aktion „Schwabach liest“ von Neunhoeffer – eine Tischlampe – am 24. November steigt im „Cafe am Wehr“ (17 Uhr), Limbacher Straße, die nächste Lesung – mit der Schwabacherin Angelika Tannenberger (Eigenwerke)

Vater Klaus und Sohn Hannes Neunhoeffer im Gespräch, das kommt selten vor, Hannes tourt in Kürze wieder mit A Tale Of Golden Keys durch Deutschland. Foto: Hertlein
++++Für die Gravour der Ein-Meter-Skulptur aus Holz und Glas sorgten Barbara Feldmann und Klaus Regelsberger.
++++Als Familien-Fotografin betätigte sich Renate Neunhoeffer und knipste die Veranstaltung aus der ersten Reihe, auch fürs Facebook….
+++Im Bürgerhaus präsentierten A Tale Of Golden Keys Stücke aus ihrer gerade erschienenen CD“.Everthing went down as planned“. Vom 26. November an gehen sie auf Deutschland-Tour und treten am 9. Dezember in Nürnberg, im K4 auf.

Schnitzneggl-Willy Büttl und Gattin/Managerin Dagmar deckten sich mit A Tale of..CDs ein. Foto: Hertlein

Stadträtin Almuth Freller, hier mit Madders und Clemens Lubowski, hatte bei der Kulturmeter-Verleihung am vergangenen Freitag auch ihren Spaß. Foto: Caro
+++Schwach das Interesse ehemaliger Preisträger, die Jubiläums-Veranstaltung hätte da mehr Zulauf verdient gehabt: Gesehen wurden u.a. Sandra Hoffmann-Rivero (Leiterin Kulturamt Schwabach), Willy Büttl (Schnitzerneggl ) mit Gattin und Managerin Daggi, Thomas Mantarlis (Musiker, Stadtrat), Almuth Freller (Stadträtin), Reinhold Engelhardt (NC Brown Band), Bürgermeister Roland Oeser, Margit Franzke (Das CAFÉ und Vorjahres-Sonderpreis -Gewinnerin), Caro und Clemens Lubowski (Schwabacher Party-Szene) oder auch Günther Wilhelm (Redakteur Schwabacher Tagblatt).

Die Grünen beklatschten sich und ihren Jubiläums-Kulturmeter zu Recht: Heidi Kilian-Gerber, Bernhard Spachmüller und Uwe Voß…
++++Die Jubiläumsrede von Klaus Neunhoeffer
Zum 20.Mal Kulturmeter
Ganz besonders grüße ich alle bisherigen PreisträgerInnen und alle SonderpreisträgerInnen, die hier anwesend sind. Herzlich grüße ich die VertreterInnen der Stadt und die Mitglieder des Stadtrates.
Einen besonderen Dank möchte ich an das Organisationsteam der heutigen Veranstaltung richten, eine solche Veranstaltung will gut vorbereitet sein.
Was vor der Kommunalwahl 1996 als Impuls für das Schwabacher Kulturleben mit leicht ironischem Zwischenton und Blick auf die Diskussionen um die Nürnberger Kulturmeile begann – das hat sich in den Jahren seither mit einer Dynamik entwickelt, die es verdient, etwas beleuchtet zu werden.
Ich möchte dies mit 4 Begriffen versuchen.
„Langer Atem“ – Kulturinitiativen brauchen noch mehr vielleicht als andere die Bereitschaft zur Stetigkeit. Ja, noch allgemeiner: kulturelle und künstlerische Aktivität leben von Vertiefung, von Übung und Probe genauso wie von Wiederholung, Kreativität, Neugier, von Können und ja: Hingabe. Dem Zeitgeist trotzen – ist vielleicht ein Synonym für den „langen Atem“.
Aus dem Impuls von 1995/96 hat sich so mit der nötigten Eigendynamik eine Dauereinrichtung entwickelt. Darauf lässt sich nicht bequem – aber ein bisschen freudig – zurückblicken und noch vielmehr: nach vorne schauen.
Denn: zweiter Begriff:
Qualität – dies möchte ich unterteilen in künstlerische und kulturelle Qualität.
Künstlerische Qualität findet sich in Schwabach in vielen Gattungen und Ausprägungen, kulturelle Qualität ist in Schwabach in einer Vielfalt zwischen Profession und Ehrenamt zu Hause – die Aufzählung der PreisträgerInnen eines Kulturmeters werde ich Ihnen nicht ersparen – sie gibt eine stichpunktartigen Einblick in die Fülle. – Und mit dem Blick darauf öffnet sich die Perspektive, es gibt im Schwabacher Kulturleben noch einiges zu entdecken.
Es war von Beginn an ein Anspruch des Kulturmeters, auf Qualität und den Bezug zu Schwabach zu achten, auch darauf, dass die künstlerische und oder kulturelle Aktivität auch außerhalb der Stadt wahrgenommen wird.
Also: die Preisträger seit 1996:
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Dritter Begriff:
Kommunikation
Ganze Wissenschaften und Interpretationen leben davon, dass Kunst und ihre Betrachterin bzw. ihr Hörer oder ihre Leserin eine individuelle Beziehung entwickeln.
Im Einzelfall oder vielleicht Idealfall löst Kunst öffentliche Debatten oder Empörung aus. – Wer erinnert sich an Clemens Heinls überlebensgroße Holzskulptur einer nackten Männerfigur. Die Betrachterinnen und Betrachter befanden sich je nach eigener Körpergröße auf Augenhöhe – und das war in einer eher konservativen Betrachtung: sicherheitsrelevant..
Eine weitere Kommunikationsebene hat sich über den Kulturmeter der Grünen entwickelt: die PreisträgerInnen sind Mitglieder der Jury und wählen die FolgepreisträgerInnen aus, haben Kontakt untereinander – im Einzelfall entwickelt sich Kreativität; Sabine Weigand und Uwe Kamolz musizieren seit Kulturmeter miteinander.
Spiegel des Schwabacher Kulturlebens – und nicht repräsentativer Querschnitt oder Rückblick auf historische Epochen
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Musik; vokal, instrumental, im Ensemble und solistisch. Interessant: mache KünstlerInnen werden außerhalb Schwabachs stärker wahrgenommen als innerhalb.
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Bildende Kunst: einzelne Künstler sind renommiert, mit dem Sondermeter konnten wir aus einer ganzen Generation der 1900 – 1930 Geborenen etliche würdigen; als Kulturereignis strahlt die Biennale ortung.
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Literatur: – da kommen wir heute noch dazu. LesArt und Sabine Weigand sind zwei weitere Kapitel.
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Theater: Bis in die 70er/80er Jahre hatten etliche nationale Tourneetheater Schwabach mit dem Markgrafensaal auf dem Zettel. Da war Hans Joachim Kulenkampff als Des Teufels General zu erleben. Leider war der Schwabacher Stadtrat 1965 in Sorge um das Mobiliar jenes Markgrafensaales und lehnte die Anfrage eines Konzertveranstalters nach einem Auftritt der Rolling Stones ab. So blieb Schwabach die Heimat der Black Stones, die hier ihre Auftritte hatten.
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Aber: ich schweife ab: Ambitioniertes Laientheater lässt sich in Schwabach regelmäßig erleben. Und in den Schulen wird Theaterarbeit groß geschrieben.
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Perspektiven: in der Kommunikation mit den PreisträgerInnen schreibt sich eine Ideenliste für weitere Preisverleihungen fort. Diese Liste wird nicht kürzer.
Der Preis selbst besteht mittlerweile aus einer Ein- Meter-Skulptur aus Holz und Glas, in die die Namen aller bisherigen Preisträger eingraviert sind. Vielen Dank an Barbara Feldmann und Klaus Regelsberger.
Und: die Dotierung; die liegt bei 1.000,- €.
Kultur ist Basis für das Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft – für den Zusammenhalt in einer Stadt! Kultur gibt einer Gesellschaft ein Gesicht. Daher ist ein buntes Kulturleben in einer Stadt immer auch eine Ansage. In diesen Tagen kann es nicht laut genug ausgesprochen werden: die Akzeptanz, die Neugier und die Freude an bunter Kultur schützen vor dumpfer Einfältigkeit, sie sind die beste Vorbeugung gegen die Bedrohungen und gegen die Rohheit des Rechtsextremismus!
So kommen wir zum heutigen Programm – und da hat jetzt der letztjährige Preisträger Armin Vogel das Wort und die Bühne.
Als Überraschungselement hat sich im Kulturmeter-Programm die Laudatio auf die jeweiligen Preisträger entwickelt. Sie soll natürlich: würdigen. Sie soll uns die Preisträger nahe bringen. Sie soll für diese eine echte Überraschung sein, sie gehört quasi mit zum Preis.
Die Laudatio als eigene Kunstform – gewissermaßen.
Jetzt liegt die Latte schön hoch. Und damit kann ich Ihnen denjenigen vorstellen, der heute sein Loblied auf atogk sprechen wird – singen geht heute leider nicht und tanzen auch nicht.
Er gilt in der Nürnberger Musikszene als Kult, für die Jüngeren ist er ein Vorbild. Er war Sänger in einer erfolgreichen Rockband, er ist derzeit als Solokünstler unterwegs, sein Name ist Programm: vogelgleich über der Welt schwebend und die Hauptstadt der Bundesrepublik dabei im Blick. Heute endlich in Schwabach: Bird Berlin!
Preisübergabe
Seit 1998 versuchen wir in unregelmäßigen Abständen mit dem sogenannten „Sondermeter“ ein kulturelles Lebenswerk in Bezug zu Schwabach zu würdigen. Undotiert und symbolisch.
Die Liste der Gewürdigten ist lang – und sie zeigt, dass in Schwabach viel künstlerische und kreative Kraft zu finden ist; auch ein Lebenswerk lang!
Preisträger bisher waren Karl-Horst Wendisch, Werner Trautmann, Georg Hetzelein, Heinrich Mangold, Ruth Bloß, Ekkehart Nickel, Kjell Nygard, Horst Georg Heidolph, Reinhold Engelhardt, Rosalinde Weber-Hohengrund, Eugen Schöler, Richard Schwager, Rudi Nobis, Margit Franzke.
Heute erweitert sich diese Liste um eine Initiative, die gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann.
Dies übernimmt nun jemand mit seinem Blick von außen. Er ist im Nürnberger Kulturladen Nord der Fachbereichsleiter Literatur – und weiß, wovon er spricht. Herzlich willkommen, Siegfried Straßner!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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