Schwabach-Boulevard: Muddy What? in Memphis im Blues-Paradies – der Traum wurde wahr, Start am Freitag – madders.de: Die besondere Erfolgsstory von den ersten Gitarren-Übungen zur indirekten Blues-Weltmeisterschaft- Titelfoto: Muddy What? Hasenmühle: Dieter Lang

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Muddy What? in Memphis -Der Traum wird wahr 3 Schwabacher im Blues-Paradies

Von Matthias Hertlein

Schwabach/Memphis Drei Schwabacher mit Wahlheimat München und Nürnberg im Blues-Paradies, Muddy What? am Ziel ihrer Träume. Neben der Bielefelder Combo Bad Temper Joe vertreten die Geschwister Ina und Fabian Spang sowie Michi Lang beim International Blues Challenge der Blues Foundation Deutschlands Farben gewissermaßen den Blues zwischen Tradition und Zeitgeist bei der inoffiziellen Blues-Weltmeisterschaft. Ein Meilenstein in der Karriere der fränkischen Musikformation.

Zweimal Sieger des German Blues Award in Eutin, der Titel berechtigt zum Blues-Festival am Mississippi, zwei Corona-bedingte Absagen, die letzte im Februar 2022, langes Bangen und Warten auf das grüne Blues-Licht im April 2022. Endlich Gewissheit auf den großen Moment. Und als Zugabe Anfang Juni (3./4.Juni) die Teilnahme am European Blues Contest in Malmö/Schweden Schweden.

Mehr geht eigentlich nicht für die gebürtigen Mittelfranken. Natürlich noch die Teilnahme wieder am German Blues Event in Eutin (19.bis 21.Mai). Muddy What? beseelt von großem Ehrgeiz, vom großen Gespür für den Blues, für die große Leidenschaft. In jungen Jahren von den Musik-begeisterten Eltern Ulrike und Hartmut Spang sowie Eva und Dieter Lang herangeführt und von großen Schallplatten-Sammlungen und der Konzert-Leidenschaften verführt. Von Kindheit an Blues- und Rockgrößen wie Jimi Hendrix, Rolling Stones, Bob Dylan, Muddy Waters, Robert Johnson regelmäßig auf dem musikalischen Speiseplan in den Stadteilen Limbach und Unterreichenbach daheim von den Eltern gefüttert oder im Blueshouse von Doc Knotz unweit des Luna-Kinos mit großer Hingabe herangeführt. Der einstige Versicherungsvertreter und spätere Bluesmusiker Roland Laschinger alias Doc Knotz hat ihnen das Gitarrenspiel in freakiger Blueshouse-Umgebung beigebracht und das entsprechende Lebensgefühl vermittelt.. Das war so gegen 2006.

Neben ihrem eisernen Blues-Willen zeichnen sich Muddy What? durch ihre Kreativität ohne Ende aus, sie touren bei jeder Gelegenheit durch due Lande. Mit Mandolinenspielerin Ina verfügen sie ungeheueres Organisationstalent. Als charmante Managerin erweist sich Ina aus, die alle Fäden ihn ihren Händen hält, und künstlerisch tätig ist. Sie beherrscht Social Media-Tastatur auswendig, kümmert sich um Auftritte im Inland und greift neuerdings auf eine Agentur in Belgien zurück. Bruder Fabian als King of the Road übernimmt als Fahrer des Buses den besonderen Job – alle Drei laden das Equipment in den Bus, bauen gemeinsam die Anlage auf, kümmern sich um das Merchandising, bauen nach den Gigs die Anlage wieder ab und düsen nach Hause. Musiker und Handwerker in einem. Das schweißt auch zusammen.

Jetzt also das Abenteuer Memphis. Die Vorfreude ist schon lange im Gange Ina Spang stellvertretend: „Wir sind seit 8 Tagen in den USA unterwegs, haben uns in NY State rumgetrieben und so einiges erlebt… viele neue, schöne und auch schräge Bekanntschaften gemacht, ein Konzert in Hammondsport, in einem Weinlokal gespielt (bei Weis Vineyards ein feines Weingut, das uns eingeladen hat, ein Akustik-Set zu spielen) in HAMMONDSPORT, NY. Weil wir für Memphis unsere E-Gitarren (+ Mandoline, natürlich!) im Gepäck haben, hatten wir uns für den Gig von Freunden und sehr lieben Menschen einen Bass und eine Akustik-Gitarre ausleihen dürfen Glückliche Grüße aus den USA schicken Euch Ina, Fabi und Michi. Am Mittwoch ging es im Flieger von Rochester weiter Richtung Tennessee – wir sind gespannt, was uns in Memphis erwartet!“

Schwer taten sich die drei Musiker*in mit der Namensfindung. Bei einem Auftritt in der „Silberbühne“, so die Saga, ließen due Muddys Zettel herumgehen, die Fans sollten Bandnamen nennen. Es war nichts Passendes dabei, also kam Ergebnis „Muddy wer.Was?“ zustande.

In der Münchner TZ äußerten sich Muddy What? Anfang der Woche zur Erwartungshaltung in Memphis „Etwas Bauchkribbeln haben wir schon, es ist ja doch ein Abenteuer“, meinte Fabian, „musikalisch werden wir uns nicht verbiegen, sondern unser Ding durchziehen.“ Recht so. Vielleicht bauen die US-Fans auf den Überraschungseffekt. Ina mit der riesigen Mähne , dem Dauerlächeln und dem famosen Spiel mit der Mandoline und dem klasse Zusammenspiel von Fabian und Michi. Das müsste ankommen. Schlagzeuger und Bassist Michi cool: „Dabei sein ist alles“.

Die Beale-Street in Downtown-Memphis, auch als Heimat des Blues bezeichnet, ist ab Freitag bereit für 117 Gigs mit Künstlern aus neun Ländern. Um mit Fabian in der der TZ zu sprechen: „Mit unserem Retro-Musikgeschmck gehörten wir schon in der Schule zu den Exoten.“ Und zu den Aussichten der Band meinte Vater Dieter Lang: „Wir zeigen es den Amerikanern.“

Die Reisekoffer mit ein paar Instrumenten wie Dobro oder Mandoline beladen, fanden Gnade bei der Gewichtskontrolle, die 18 Kilo wurden nicht überschritten. Eine Zahnbürste, ein Ausweich-Shirt. Mehr ging nicht. Muddy What? sollten aber im Gepäck auf jedem Fall ihre 2015 produzierte DVD (Konzert-Dokument über Doc Knotz und Keili Keilhofer/ „B-Flat – or how to miss a blue note“) dabei haben, um den einfühlsamen Blues zu erzählen. Ein Film, auch auf Muddy What? gemünzt sein könnte. Im Begleitschreiben heißt es: „Es ist ein Film über Erfolg und Hartnäckigkeit, über Bewegung und Stillstand. Eine Reise durch die Zeit zwischen den Tönen.“