SchwabachNachwahlGeflüster: Neuer Stadtrat – 1.Sitzung am 2. Mai

Zwei Sieger: Ein großer Gewinner namens Thürauf und ein kleiner namens Neunhoeffer. Foto: Hertlein

Zwei Sieger: Ein großer Gewinner namens Thürauf und ein kleiner namens Neunhoeffer. Foto: Hertlein

TERMIN ZUM VORMERKEN: Konstituierende Stadtratsitzung findet am 2. Mai, 16 Uhr statt, die nächste „normale“ am 28. März (16 Uhr) im Bürgerhaus

Der Schwabacher Karl Freller und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die Krönung seiner Politarbeit: Der Schwabacher Karl Freller und Bundeskanzlerin Angela Merkel 2013  im Konzentrationslager Dachau.

 

Strahlend durch die Schwabacher acht: Alter und neuer Oberbürgermeister Matthias Thürauf. Fotos Hertlein
Geht er aus der internen Bürgermeister-Diskussion als Sieger hervor? OB Matthias Thürauf. Foto: Hertlein

SchwabachNachwahlGeflüster by MADDERS

darf
Darf und kann er auch künftig mal im Auftrag der Stadt Schwabach als Kulturbürgermeister eine Flasche Sekt aufmachen? Roland Oeser. Foto: Hertlein

Etwas über eine Woche ist es her, da brachten die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Schwabach  (und anderswo) den einen  oder anderen in Verzückung , andere wurden ins Tal der Tränen geschickt.

Und SPD-OB-Kandidatin Doris Reinecke warf nach dem für sie saumäßigen Ausgang (24,2 Prozent der Stimmen, Thürauf kassierte 65,3 Prozent ) das Handtuch, schmiss einfach hin, obwohl sie eigentlich als weiterhin engagierte Volksvertreterin im künftigen Stadtparlament mitwirken wollte. Ein eigenartiges Verständnis von Demokratie meint der MADDERS. Eine schallende Ohrfeige für die SPD-Partei, die sie ins Rennen geschickt hatte, eine Verarsche derjenigen Schwabacher Bürger, die ihr 8.685  Stimmen gegeben, sie als Hoffnungsträger erkoren hatten.

Am vergangenen Wochenende besuchte sie den Nürnberger Tiergarten, schoss schöne Bilder und stellte diese auf Facebook zum Genießen ins Netz. Na immerhin. In der Dienstagsausgabe (25.März) des Schwabacher Tagblatts (ST) bekannte sie derweil:  „Die Kandidatur war ein Fehler.“ Wahrscheinlich die angestrebte Polit-Karriere ein einziges Missverständnis.

Klaus Neunhoeffer (Die Grünen) wollte Reineckes Rückzug nicht direkt kommentieren, meinte aber: “ Mich würde eher die Meinung derjenigen, die DR ihre Stimme gegeben haben, interessieren.“

Und Karl Freller (CSU)  zu diesem Thema: „Für WählerInnen ist es meist enttäuschend, wenn Sie jemand bewusst gewählt haben und der bzw. die tatsächlich in ein Gremium
Gewählte nimmt dann die Wahl nicht an!“

 

 

 

Karl Freller (2.v.r.) hatte gut lachen, Doris einecke (SPD) wenig bis gar nichts. Foto: Hertlein
Karl Freller (2.v.r.) hatte gut lachen, Doris Reinecke (SPD) wenig bis gar nichts und schmiss einfach hin. Foto: Hertlein

Nun gut, Reinecke ist Schnee von gestern, ein anderes Thema  wird nach dem Wahlausgang (CSU 18 Sitze + OB-Stimme/11 Sitze SPD/6 Sitze Die GRÜNEN/ 4 Sitze Freie Wähler/1 Sitz FDP) in Schwabach, hinter den Kulissen schon heiß diskutiert. Und es steckt sogar Brisanz drin. Es geht um den künftigen Kulturbürgermeister. Behält Roland Oeser (Grüne) den Posten oder sind Veränderungen angesagt? Das wird in den Reihen der Grünen befürchtet.

Und es könnte  innerhalb des großen Kommunalsiegers, der  CSU, ein heißes Duell geben. Der souverän wiedergewählte OB Mattias Thürauf, so heißt es, will und würde am liebsten die beiden Bürgermeister, Beschwerde-Manager  Thomas Donhauser (FW) und Oeser (Grüne), behalten. Die fränkische Polit-Ikone, der Landtags-CSU-Vize  Karl Freller (Stadtratsplatz 2 hinter Thürauf) will offensichtlich den Posten der CSU zuführen.

Es wird spannend, wie sich die CSU innerhalb der Partei entscheidet, wer das Duell am Ende gewinnt. Am 27. März ist CSU-Fraktionssitzung , da werden die ersten Weichen gestellt. Zwei Protagonisten melden sich hierzu diesem Thema zu Wort:

Karl Freller (CSU): „Die Wahl liegt zu kurz zurück, um jetzt schon Konkretes sagen zu können.“

Klaus Neunhoeffer (Fraktionschef  Die Grünen):  “ Spekulationen sind spannend. Für die Wahl der ehrenamtlichen Bürgermeister ist eine Mehrheit im neu gewählten Stadtrat entscheidend.“

Dann könnte die CSU  und Freller gewinnen:

18 CSU-Sitze + 1 OB- Thürauf-Stimme, vier Stimmen Freie Wähler (Donhauser hatte sich ja im Vorfeld bereits zu Thürauf bekannt, eine FDP-Axel Rötschke Stimme!?

Maximal 24- CSU und Co-Stimmen, 11 SPD-, 6 Grünen-Stimmen  – Zahlenbeispiele ohne Gewähr /der MADDERS wartet ab!

 

 Nach der Wahl am 16. März unterhielt sich MADDERS mit Karl Freller (58/CSU-Kreisvorsitzender, CSU-Landtags-Vize) nachfolgend Auszüge diesem Interview:

MADDERS:  Feier-Ort „Konstantin“ Schwab ach, es wurde das überragende Ergebnis von OB Matthias Thürauf (65,3 %)  begossen und genossen.

KARL FRELLER: Es gab zwei überragende Ergebnisse, der hohe Sieg von Matthias Thürauf. Und in Schwabach hat die CSU als Partei gewonnen, die 18 Sitze sind absolute Rekordhöhe, das freut natürlich den Kreisvorsitzenden Freller umgemein. Eine Ergebnis-Krönung auf kommunalpolitischer Ebene

MADDERS:  Roland Krawczyk , Kaufmann, der Shooting-Star auf der CSU-Liste, von Platz 38 auf Rang 6, der Knaller…

KARL FRELLER:  Es ist eine Persönlichkeit, die im beruflichen Leben sehr viel geleistet habt, der mit viel Power etwas bewegen kann und dass er in der Bevölkerung gut ankommt, liegt daran, dass er in der Politik nicht schlecht sein kann, wenn er beruflich erfolgreich ist. Der Roland oder auch Gerd Distler repräsentieren eine bestimmte Bevölkerungsschicht in dieser Stadt. Auch Gerd Distler ist ein tolle Geschichte mit Rang vier.

MADDERS:  Sie sind ja so etwas wie die CSU-Politik-Ikone in Franken, Schwabach. Sie sind sozusagen der Vater der jungen Generataion  mit Thürauf, Distler, Krawczyk und anderen, freut das einen?

KARL FRELLER: Matthias Thürauf kam sehr jung zur CSU und in den Stadtrat,  es war die absolut richtige Entscheidung, ihn vor sechs Jahren schon zum OB zu nominieren. Ich darf mich sogar rühmen, dass einer meiner früheren Mitarbeiter für 300 Mark im Monate arbeitete, heute ist Markus Söder bayerischer Finanzminister. Einen Martin Kastler habe ich von der katholischen Jugend zur CSU geholt, er hat auch bei mir gearbeitet und sitzt heute für die CSU im Europaparlament.  Um auf den Ausgang der Schwabacher Wahl zurückzukommen: Ich fühle mich bestätigt. Es war und ist mein Bemühen, die CSU als geschlossene Einheit zusammen zu halten Wichtig für mich auch in der  Zukunft ist die starke Geschlossenheit. Und die Mischung der Liste hat mir auch Recht gegeben. Klar tut es auch weh, wenn der eine oder andere nicht in den Stadtrat rutschte, der es auch verdient gehabt hätte.

Der Bieranstich zur Herbstkrichweih 2013 war wenig spannend, OB MatthaisThürauf traf beim 1. Schlag, auch das Rennen zwischen arl Freller (CSU) und Helga Schmitt-Bussinger war wenig aufregend, "Karl der Große" siegte klar. Foto: Hertlein

Karl Freller (CSU) beim Bieranstich 2013 im Rahmen der Schwabacher Kirchweih mit Helga Schmitt-Bussinger (SPD). Foto: Hertlein

MADDERS: Was gibt man Matthias Thürauf mit den Weg für die nächsten sechs Jahre?

KARL FRELLER: Nach der Eingewöhnungsphase  bis 2014 kommt für Thürauf jetzt die Umsetzungsphase als OB. Und er hat die historische Chance 2017, im 900. Jahr des Bestehens Schwabachs, diese Stadt im Bestzustand zu repräsentieren

MADDERS: Haben Sie ein wenig Mitleid mit dem Abschneiden der SPD?

Karl Freller (links, hier beim Neujahrsempfang in Schwabch) feierte am 1.März seinen 58. Geburtstag. Foto hertlein

Karl Freller (links, hier beim Neujahrsempfang in Schwabach) genießt den CSU-Erfolg in Schwabach. Foto: Hertlein

KARL FRELLER:  Bei einzelnen schon. Es hat sich halt das Blatt nach 60 Jahren gewandelt. Zuvor hatte uns die  SPD extrem aus- und an die Wand gespielt. Wenn ich eine Retourkutsche fahren würde , könnte ich sagen, jetzt haben wir uns für ihr Verhalten vor 20 Jahren revanchiert, wo man uns ziemlich links hat liegen lassen.

MADDERS: Wie sehen Ihre persönlichen Lebenswünsche aus?

KARL FRELLER: Ich bin mit dem zufrieden, was ist, was ich habe und hoffe, dass es noch lange so weiter läuft, ich bin sehr glücklich. Mit der Familie und den Kindern. Ich hoffe weiterhin auf gute Gesundheit.

MADDERS: Wie oft telefonieren Sie mit Horst Seehofer, oder wie oft kommen Sie mit ihm so in der Woche zusammen?

KARL FRELLER: Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Landtag sitze ich neben ihm, wir kommen oft zusammen und es gibt eine Hotline auf abhörsicheren Wegen.

MADDERS: Die zweite CSU-Macht in Bayern sitzt mit Karl Freller in Schwabach…

Straheldne CSU-Macher, wie heir beim Tag der Franken 2012 in Schwabach: Horst Seehofer, Gattin Karin, arl Freller, Markus Söder und OB Matthias Thürauf. Foto: Hertlein

Fast nur strahlende CSU-Macher, wie hier beim Tag der Franken 2012 in Schwabach: Horst Seehofer, Gattin Karin, Karl Freller, Markus Söder und OB Matthias Thürauf. Foto: Hertlein

KARL FRELLER: Nein, ich bleibe bescheiden, die  zweite Macht mag in Nürnberg sitzen mit Finanzminister Markus Söder. Aber ich bin im engen Umfeld von beiden, von  Söder und Seehofer – und habe gewisse Einflussmöglichkeiten.