Schwabach-ORTUNG IX: Supé:50 000 Spaghetti brachten Sieg
Wieder eine Frau! 2013 gewann die Griechin Eleni Papaioannou, wohnhaft in Berlin, den mit 5000 Euro dotierten ORTUNG-Preis, 2015 Monika Supe aus Hohenschäftlarn, mit ihrem Spaghetti-Nudel-Landschaft, Station 2, Goldener Saal, Rathaus. Etwa 250 Gäste, Politiker, Freunde, Künstler waren zur Vernissage am Samstagvormittag in das Stadtmuseum Schwabach gekommen.
Einen Sonderpreis verdient hätte, wenn es so etwas gäbe, Laura Pfister mit ihren bemerkenswerten und ausdrucksstarken Gesangsdarbietungen (sie studiert in München Musical). Mit ihrem vorgetragenen Stück „Gastgeber“ hielt sie vielen Menschen den Spiegel vors Gesicht.
Hier die besten Bilder der Vernissage. Erkennen Sie sich wieder?
Lebendiges Schwabach im August 2015! Kunstbiennale ORTUNG IX begann am 8. 8. und dauert bis zum 23. 8. 2015. Heuer erstmals Eintritt: vier Euro! Fotos: Matthias Hertlein
- Monika Supé erhält Kunstpreis der Jury anlässlich ortung IX9. Schwabacher Kunstpreis für „Kulturlandschaft“ aus 50.000 Spaghetti
Der mit 5 000 Euro dotierte Schwabacher Kunstpreis geht in diesem Jahr an Monika Supé. Sie hat im Goldenen Saal im Rathaus eine „Kulturlandschaft“ installiert, die aus fast 50 000 Spaghetti gesteckt wurde. Damit stellt die Künstlerin die Frage nach dem Wert von Lebensmitteln: Müssen wir Getreide nicht ebenso schätzen wie Gold?
Dr. Andrea Kluxen, Kulturreferentin des Bezirks Mittelfranken, begründete die Entscheidung in ihrer Laudatio: „Supé gestaltet nicht nur den Raum, sie schafft auch Raum. Sie regt mit dem Werk `Kulturlandschaft` zum Nachdenken und Fragestellen an. Sie thematisiert ganz verschiedene Ebenen, löst mannigfache Reflexionen aus und generiert unterschiedlichste Deutungszusammenhänge.“
Monika Supé, Künstlerin aus Hohenschäftlarn, dankte der Jury freude-strahlend: „Dieser Preis ist eine besondere Anerkennung für eine Künstlerin. Sieht man so doch, dass man die Menschen mit seiner Kunst erreicht.“
Den 9. Schwabacher Kunstpreis übergaben Oberbürgermeister Matthias Thürauf und Daniela Heil (Sparkassenstiftung Roth-Schwabach) als Hauptförderer der ortung IX und Förderer der ersten Stunde von ortung.
21 Künstlerinnen und Künstler bewarben sich um den Kunstpreis der Stadt Schwabach, den eine aus 7 Kunstfachleuten und Kunstschaffenden bestehendes Preisgericht vergab.
Über das Werk „Kulturlandschaft“
„Leben wir in einem Goldenen Zeitalter? Fragt die Künstlerin mit ihrer Installation einer „Kulturlandschaft“ im Goldenen Saal. Auf etwa drei mal sechs Metern erstreckt sich ein goldenes Kornfeld besonderer Art. Fast 50 000 Spaghetti aus Weizen mit einem Gesamtgewicht von ca. 80 kg wurden einzeln in die MDF-Trägerplatten gesteckt, in die zuvor ebenfalls von Hand unzählige kleine Löcher gebohrt wurden.
Nach der ortung werden die Spaghetti ebenso sorgfältig wieder entfernt und aufbewahrt werden. Solch respektvollen Umgang mit dem Nahrungsmittel vermisst man in der freien Wirtschaft. Da führen Lebensmittelspekulationen zu Hungersnöten. Durch Land Grabbing von Investoren aus dem Ausland werden mittellose Entwicklungsländer um eigene Anbauflächen gebracht. Auf der anderen Seite herrschen Überfluss und Dumpingpreise. Die Weizenernte erreichte 2014 in manchen Ländern ein Rekordniveau. Gleichzeitig birgt die schonungslose Ausbeutung der Ackerböden die reelle Gefahr zukünftiger Lebensmittelknappheit.“ (Christine Demele)
Über Monika Supé
Vita:
1967 geboren in München
1989 – 95 Studium der Architektur, Tech. Universität München
1998 Architektin, Bayerische Architektenkammer
2006 Promotion, Tech. Universität Kaiserslautern
seit 2011 als Künstlerin freischaffend
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