Schwabach-Spezial! Schuster Baumann:"Hammer-Kundschaft"

Schwabach-Spezial! Schuster Baumann:“Hammer-Kundschaft“

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Schuhreperatur Baumann in der Bachgasse 10 Fotos: Matthais Hertlein

Schuhreparatur Baumann in der Bachgasse 10. Fotos: Matthias Hertlein

SCHWABACH „Handwerk hat goldenen Boden“- mehr als nur ein Spruch. Mit großem persönlichem Engagement hatte sich BrunoFetzer, Chef der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach, im vergangenen Sommer um einen Schuhmacher für die Innenstadt bemüht. Hatte 20 Partner gefunden, die mit je 1000 Euro einstiegen, um das Projekt in der Bachgasse 10 zu realisieren. Der letzte Innenstadt-Schuhmacher hatte „Auf der Aich“ sein Geschäft gehabt. Über den Job-Center suchte Fetzer und wurde fündig. Mike Baumann (43) aus Nürnberg. Nachfolgend im Interview eine Zwischenbilanz, als Schuhmacher im Herzen von Schwabach Fuß zu fassen. Baumann bietet Schuhreparaturen und Näharbeiten an Taschen an und betreibt zudem einen Schlüsseldienst. Wer den Laden betritt, darf über einen kleinen Roten Teppich laufen…

Mike Baumann beider arbeit in seinem Geschäft in der Bachgasse 10 inSchwabach. Fotos: Matthias Hertlein

Mike Baumann bei der Arbeit in seinem Geschäft in der Bachgasse 10 in Schwabach. Fotos: Matthias Hertlein

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MADDERS: Wie kamen Sie nach Schwabach?
Mike Baumann: Ich war rund ein Jahr arbeitslos gewesen und dann hatte mich im Sommer 2015 Bruno Fetzer angerufen, dass Schwabach einen selbstständigen Schuster sucht und so ist das entstanden. Der Jobcenter hatte sich gemeldet, dass da ein Angebot da ist und dann habe ich mich mit Herrn Fetzer getroffen und so ist es dann seinen Weg gegangen. Ich habe mich schon gefreut, wieder selbständig zu sein und zu arbeiten.
MADDERS: Im Oktober 2015 haben Sie hier den Laden in der Bachgasse 10 eröffnet, mit welchen Erwartungen?
Baumann:Was heißt Erwartungen, die Leute haben wieder einen Schuster hier gebraucht
MADDERS: Jetzt Anfang März 2016, wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?
Baumann: Das Geschäfte könnte ein bisschen besser sein, in Sachen Schuhreparatur  habe ich täglich schon Arbeit, mit den Schlüsseln könnte es besser sein, vielleicht wissen das viele Leute auch nicht und denken, ich bin nur ein Schuster
MADDERS: Zum Beruflichen, Sie sind Schuhmachermeister?
Baumann: Nein, gelernter Bauschlosser. Ich eine Lehre absolviert, danach einen Monat als Geselle gearbeitet, dann hatte Mister Minit in Nürnberg jemanden gesucht und dann habe ich dort angefangen. Seit  1992 repariere ich Schuhe und fertige Schlüssel an. Rund 90 Prozent des Geschäftes fallen auf die Reparatur von Schuhen, wenig Prozent auf die Anfertigung von Schlüsseln…
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MADDERS: Ein besonderer Service sind Schlüsselanfertigungen mit dem Emblem diverser Fußballvereine…
Baumann: Ja, ich biete Schlüssel, Flaschenöffner mit Club-, Bayern-, Deutschland- und DDR-Logos an, aber keine Schlüssel mit dem  Greuther Fürth-Emblem.
MADDERS:Wünsche? Ziele?
Baumann: Dass die Schlüssel-Geschichte noch mehr voran geht, mit dem Schuh-Service bin ich eigentlich ganz zufrieden, mein Wunsch und Ziel ist es natürlich, dass sich das Geschäft hier in der Bachgasse bei den Einwohnern noch mehr herum spricht.
MADDERS: Machen Sie Erhebungen, ob die Kunden aus Schwabach oder von auswärts kommen?
Baumann: Nein. Die Kunden fragen da nicht viel, sie freuen sich einfach, dass sie wieder im Stadtbereich einen Schuster haben. Ich biete eigentlich einen Rund-um-Service an, allerdings gehen die Nebenprodukte wie Einlegesohlen, Pflegemittel  nicht besonders gut
MADDERS: Sie sind jetzt seit Oktober 2015  in Schwabach, haben Sie den Schritt bisher mal bereut?
Baumann: Nein
MADDERS: Was lässt sich über die Kundschaft im allgemeinen sagen?
Baumann: Die Kundschaft hier in Schwabach ist ein Hammer. Einfach großartig. In Nürnberg hatte es den einen oder anderen peinlichen Moment gegeben. Jeder Zweite wollte feilschen, wollte wissen, ob man nichts am Preis machen könne. In Schwabach bringen die Leute auch ganz andere Schuhe mit, als in Nürnberg.  Jedenfalls keine Billig-Schuhe, hier in Schwabach ist schon Qualitätsware angesagt. Interview: MADDERS