Schwabach-Ortung: „athletics“ heiß diskutiert – Action Painting im Apothekersgarten

Bereits jetztein voller Erfolg: Die Fans strömen nach Schwabach, um die 33  Kunstwerke der rtung VIII zu bewundern.Foto: Hertlein

Bereits jetzt ein voller Erfolg: Die Fans strömen nach Schwabach, um die 33 Kunstwerke der Ortung VIII zu bewundern. Foto: Hertlein

 

Eines der antspannten Ortung-Plätze 2013: Der semiargarten.Lisa (17) betreut das Projekt undfindet ab und zu Muse zu einer kleinen Lektüre. Foto: Hertlein

Einer der entspannten Ortung-Plätze 2013: Der Seminargarten. Lisa (17) betreut das Projekt von Angelika Summa und findet ab und zu Muse zu einer kleinen Lektüre. Foto: Hertlein

Ortung by MADDERS

 

Die kunst ist nicht so einfach zu fassen: MADDERS spürte das bei einem Rundgang am eigenen Leib. Foto: mr

Die Kunst ist nicht so einfach zu fassen: MADDERS spürte das bei einem Rundgang am eigenen Leib. An der Station 18, am Kunstwerk von Mattias Bischoff.  Foto: mr

Die Ortung VIII wird ein voller Erfolg, bereits jetzt zeichnet sich, sechs Tage nach der Eröffnung, dieses Fazit ab. Am vergangenen Sonntag stürmten 1832 Personen die Ausstellung alleine in den Räumen des Rathauses, ihre Freude darüber  postete Kulturamtsleiterin Sandra Hoffmann-Rivero auf „Facebook“.

Die Schafende. eiens der begehrtesten Motive bei der Ortung VIII. Sie fand sogar in der Tagesschau online als top-Bild Anklang. Foto: Hertlein

Die Liegende, eines der begehrtesten (Foto-) Motive bei der Ortung VIII. Das Werk von Ah Hee Lee fand sogar in der Tagesschau online als Top-Bild Beachtung. Foto: Hertlein

Der MADDERS war ebenfalls am Sonntag – ohne Führung – unterwegs. Was den ersten Preis anbelangt, teilt er nicht die stürmische Würdigung der Laudatorin Barbara Leicht über Atletics“ der grieischsichen künstlerin Eleni Papaioannous in de Turnhalle des ehenmaligen Deutschen Gymnasiums. Er denkt da beim Anblick eher an gräßliche Turnstunden zurück,  und meint persönlich zum Siegerwerk: überzüchtete Kunst. Er war, zumindest am besagten Sonntag, mit seiner Meinung wohl nicht alleine, die Resonanz von „vox populi“ auf das „Raumwerk“ von Eleni fiel, im Vergleich zur Laudatorin, eher bescheiden aus. Vielleicht war ja bei der Entscheidungs-Findung griechischer Solidaritäts-Übereifer oder ein Gläschen Ouzo zuviel oder sonst etwas im Spiel gewesen (spaßig gemeint!!!)

Kein Publikumsrenner in der Wahrnehmung: Turnstunde mit Eleni. Foto: Hertlein

Kein Publikumsrenner in der Wahrnehmung: Turnstunde mit Eleni. Foto: Hertlein

 

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Nebenan hat MADDERS das Werk der Bildhauerin Angelika Summa, im idyllischen Seminargarten wesentlich mehr entsprochen, oder das Werk von Rolf Blume in der Alten Mälzerei (Station 14) oder der Stein mit Goldrand von Matthias Bischoff (Station 14) oder auch  das Werk von Renate Gehrcke auf dem Dachboden des Kehrbach-Hauses in der Nördlichen Ringstraße (Station 27). Ganz klar mehr Publikums-Wertschätzung bekam die Liegende von Ae Hee Lee (das Motiv war sogar  bei Tagesschau Online der optische Hauptblick gewesen),  aber über Kunst lässt sich streiten und sie ist und bleibt Ansichtssache/nicht nur bei Athletics“.

Die Würdigung der Ortung VIII überlässt der MADDERS einer fränkischen Musik-Ikone, die sich auch der Malerei widmet: Fee Kuhn, die in vielen Musik-Projekten in Franken tätig ist und als Janis Joplins Franken zu Ehren kam.  Fee Jahrgang 1954, war viel in Schwabach in den 80ern und 90ern unterwegs und kennt ein paar Ecken. Ihr aktuelles Musik-Projekt heißt „Roots T Band“ mit Carribbean Crossover. zu sehen und hören am 15. November im „Jungeggers“, Limbacher Straße 57 in Schwabach.

Fee Kuhn, die fränksiche stimme von JanisJoplin und Malerin, bescuhteden Kunstparcour. Foto: fk

Fee Kuhn, die fränkische Stimme von Janis Joplin und Malerin, besuchte den Ortung-Kunstparcour. Foto: fk

Zum achten Male findet heuer der Kunstparcours durch die Schwabacher Altstadt statt. Von kleinen Anfängen hat sich das Projekt zu einem europäischen Ereignis gesteigert – 252 Künstler haben sich beworben, 20 wurden ausgewählt, Kunstwerke mit dem Bezug „Gold“ zu erschaffen. Schwabach, die Goldschlägerstadt, der Bezug ist klar. Südostasien-Reisende, die dort die herrlichen, mit Blattgold vergoldeten Tempeldächer bewundern, wissen selten, dass das Material aus Schwabach stammt… Die „Ortung“ selbst gleicht einer Schatzsuche: Auf der Jagd nach den Kunstwerken begibt sich der (Be)Sucher, ausgestattet mit einer „Schatzkarte“, in dunkle Keller, über wackelige Stiegen hinauf in alte Dachböden, in die Synagoge, in die Kneippanlage, in diverse private und öffentliche Räume. Und die Kunstwerke? Farbe auf Leinwand = Gemälde, mit Hammer und Meißel an ein Stück Stein oder Holz = Bildhauerei, diese Definition erfüllen nur wenige der ausgestellten Werke. Stattdessen dominieren „Installationen“, geschaffen für und angepasst an den jeweiligen Ausstellungsort: Da legt ein aus Wohlstandsmüll erschaffenes Piratenschiff (Gaby Taplick) an der Schwabach an, da steht ein der Mikwe, dem jüdischen Ritualbad, nachempfundenes Goldkugelbad in der Synagoge und ermuntert die Besucher zum fröhlichen Untertauchen (Barbara Engelhard), und in der alten Mälzerei lädt der witzige, von Rolf Blume aus Haushaltsgeräten erbaute „Finder“ zur Erforschung der eigenen Kreativität ein. Aber auch Werke aus den herkömmlichen Bereichen der Schönen Künste gibt es (noch): Matthias Bischoffs aufgebrochene und von innen zum Leuchten gebrachte Steinstelen im Keller Pinzenberg 1 sowie sein Granitfindling auf der Wöhrwiese – wunderschön, wie die irdisch-schwere Materie mit dem überirdisch-goldenen Leuchten kontrastiert.

Stark auch „Der goldene Spiegel“ – malerische Facetten über ein exemplarisches Fenster in Schwabach, zu bewundern in der Galerie Gaswerk. Stundenlang betrachten könnte man die Kugelschreiberzeichnungen mit Blattgoldhöhung von Lars Herrmann – ein wilder Trip ins Unterbewusstsein, ganz ohne Drogen.

Kehrbach-Dachboden: Station 27, ein Werk von Renate Gehrcke. Foto Hertlein

Kehrbach-Dachboden: Station 27, ein Werk von Renate Gehrcke. Foto: Hertlein

Noch bis zum 25. August hat man Zeit, sich auf dieses spannende Abenteuer einzulassen. Egal, ob mit ca. dreistündiger Führung oder auf

Rolf Blume's Werk i nder Alten Mälzerei, Station 14. Foto Hertlein

Rolf Blume’s Werk in der Alten Mälzerei, Station 14. Foto: Hertlein

eigene Faust mit dem am Marktplatz erhältlichen Gratisplan, womit man sicher auch Kids zur Schatzsuche motivieren kann – entgehen lassen sollte man sich die Sache nicht. Auch wenn das eine oder andere Kunstwerk eventuell Ratlosigkeit hervorrufen könnte. Eine Besucherin in der Direktorenwohnung des alten DG, einen Kehrichthaufen in einem leeren, nicht zur Ausstellung gehörenden Zimmer betrachtend: „Und was sagt dieses Werk aus?“

Fee Kuhn  

 

ORTUNG-SERVICE

Erfrischungstuch: Gratis

Mineralwasser: 2 Euro /Mit jedem Schluck unterstütz man die Kunstauktion

Schneekugeln: 10 Euro/200 Stück werden als Limited edition angeboten

Führungen : 4,50 Euro (Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei) – Treff: Gold-Mobil am Rathaus, täglich zweimal: 14.30 und 15.30 Uhr, samstags und sonntags zusätzlich um 11.30 Uhr.

 

Das Kulturamt weist auf zwei weitere Aktionen imRahmen der Ortung am kommenden Wochenende hin:

16. August: Action Painting Performance im Apothekersgarten (ab 17 Uhr) mit Gastkünstler Sergej Andreevski aus Skopje Mazedonien;

Action Painting mit dem mazedonischen künstler Sergej Andreevski. Foto: Stadt Schwabach

Action Painting mit dem mazedonischen Künstler  Sergej Andreevski. Foto: Stadt Schwabach

 

17. August:  „Garten Eden“ Eine Einladung ins Paradies ist die Performance „Malus“, mit der die beiden Gast-Künstlerinnen Daniela Jüttner und Stephanie Löw die Besucher der  Kunstbiennale Ortung verzücken wollen. Der Durchgang des Torbogens zum Altstadthof, direkt am Schwabacher

Marktplatz, ist gesäumt von üppigen Bäumen, die goldene Äpfel tragen. Zudem verbreiten prächtige Blumen ihren Duft
und ein ausgelegter Rasen lädt die Besucher ein, die Oase zu betreten.
Die hohe Symbolkraft der Installation mit ihren Bezügen zum Garten
Eden und dem Sündenfall Adam und Evas bricht an dieser Stelle mit der
biblischen Geschichte – mehr wird nicht verraten. Die Performance von Daniela Jüttner und Stephanie Löw ist in ihrer Interpretation bewusst offen gelassen.

Weitere Infos: www.schwabach.de/kultur/festivals