Jazz&Blues-Wendelstein: Ciceros Weltpremiere – Brönner will wieder kommen
Jazzbluesopen by MADDERS
Das erhoffte Treffen kam nach dem Konzert zustande und Till Brönner nahm sich im Backstage-Bereich viel Zeit für den Ersten Bürgermeister Wendelsteins Werner Langhans und seinem Töchterchen Isabel. Ein kurzen Schwätzchen, ein paar Fotos, zahlreiche Autogramme, der Star-Jazzer war geduldig und wirkte entspannt. Nachdem sich der Chef der Marktgemeinde als Brönner-Fan geoutet hatte (Schwabach-Madders.de berichtete), kam es nach dessen Auftritt am Samstagabend in der FV-Eventhalle zur ersehnten Zusammenkunft. „Ich würde mich freuen, wenn ich mal wieder eingeladen werden würde“, revanchierte sich der Trompeter für die Zuneigung. Till Brönners Gastspiel in Wendelstein, zusammen mit im Paket mit Roger Cicero am Samstag, war ein Teil des neuen Konzeptes (am Freitag hatten Al Jarreau und Candy Dulfer im Doppelpack groß aufgespielt) der neuen Macher um Andrea Söllner (Festival-Leitung) und Jan Rottau (musikalischer Leiter).
Klasse, wie Till Brönner mit seiner exzellenten Band, allen voran Saxophonist Mark Wyand, der den Gig kräftig würzte und Brönner bisweilen auf Augenhöhe gegenüber trat, brillierte und dominierte. Entspannte vielschichtige Jazz-Musik mit meditativem Charakter. Eine Prise von Miles Davis, Jan Garbareck, Dave Brubeck – zwischen sentimentalen Passagen und fetzigen, dampfend stampfenden Abschnitten – fließende musikalische Grenzen im Wohlfühlmantel eingehüllt.
Und Roger Cicero feierte mit seiner Jazz Experience eine mehr als überzeugende Weltpremiere. Nuancenreiche Stimme, Swing und Jazz, lässig gekoppelt als gelungenes Paket. Und Cicero outete sich zudem als großer Fan des Songwriters James Taylor. Respekt. Wie auch bei Brönner wurden die Darbietungen deines Quartetts von großem Applaus begleitet.
Amüsant am Rande:
+++ Jarreau und Dulfer signierten und verzierten nach ihren Auftritten ihre vor der Bühne angebrachten Konterfeis.
+++ Langhans erhaschte zudem auch ein Autogramm des großen Al, der statt Jarreau mit Stevie Wonder unterschrieb. So etwas geht in Wendelstein, der Bürgermeister konnte auch einen Verwandtschafts-Auftrag erfüllen. Ein Autogramm auf einem Hut, den Swing-König Cicero als Markenzeichen trägt.
+++ Genussmensch Brönner, er wollte vor seinem Auftritt einen Rotwein aus Italien, der älter als 2007 war.
Das New Orleans-Festival unter dem rührigen Blues- Experten Gerd Huke war gestern, die Neuzeit heiß Jazz&Blues Open und da etablierte sich Wendelstein ohne Anlauf-Probleme, der Übergang klappte – auch weil Gönner, Sponsoren den Wandel finanziell mittrugen (das war unter Huke’s Leitung wohl nicht so umfangreich), da konnte sogar die krankheitsbedingte Absage von Jazz-Legende Paul Kuhn verkraftet werden. Die amerikanische Vokalgruppe „Take 6“ (Brönner spielt auf deren CD beim Stück ’seven steps to heaven‘ die Solo-Trompete) setzte am ersten Abend Maßstäbe.
Amüsanter zweiter Teil.
Die rechte Hand des Bürgermeisters, Geschäftsleiter Harald Jakob, betrieb vor dem Brönner-Auftritt ein wenig Medienschelte und konnte sich einen Seitenhieb auf den Festival-Medienpartner, „die Nürnberger Nachrichten“, nicht verkneifen. Da wurde vor Festival-Beginn im kulturellen überregionalem Teil der gleichen Zeitung die Konzeptlosigkeit der Veranstaltung angeprangert. Jakob: „Wir haben sehr wohl ein Konzept und wissen jetzt, dass wir ganz oben mitspielen können.“ In der Liga der Musik-Veranstalter! Feuertaufe bestanden!
Das Fazit vom Ersten Bürgermeister Langhans: “
- Unsere neue Festival-Macherin Andrea Söllner hat zusammen mit Jan Rottau tolle Arbeit geleistet. Das neue Festival-Konzept mit seinen vielen Highlights ging voll auf. Das bewiesen schon allein die hohen Besucherzahlen. Die Stars glänzten, die Fans und Gruppen hatten viel Freude miteinander und das Publikum hat sich verjüngt. Was will man mehr? – Mich hat das begeistert.
Ja, es gibt natürlich eine Fortsetzung 2014 und wie der Name „Jazz and Blues open“ schon sagt, auch mit neuen Schwerpunkten.“
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