Matthew’s Rock ’n‘ Roll: Light-Schock-Rocker Cooper – Säbelrasseln im Funkenhagel

Rock ’n‘ Roll by MATTHEW’s

Der King von Lichtenfels: Erst Wacken, dann Oberfranken. Foto: Hertlein

Der King von Lichtenfels: Erst Wacken, dann Oberfranken. Fotos: Matthias  Hertlein

 

Zu Beginn der Cooper-party in Lichtenfels: Funkenhagel für Alice. Foto: Hertlein

Zu Beginn der Cooper-Party in Lichtenfels: Funkenhagel für Alice. Foto: Hertlein

Wacken 75000 Fans, Lichtenfels Stadthalle rund  2000 Anhänger – auch Rockstars müssen sich umstellen. So Alice Cooper, die einstige Rock-Schock-Legende. Am Samstagabend war er mit seiner „Raise the dead“-Tour 2013 fast der Rausschmeißer beim größten Heavy-Metel-Festival der Welt im Hohen Norden nahe Itzehoe, am Sonntag (4. August) rockte der 65-Jährige im Frankenland, in einer Location, die wenig  mit Charme zu tun hat.

Alice der Profi. Nach einer routiniet ausgeführten Aufwärmphase mit Funkenhagel und „Hello Hooray“ legt der dreifache Familienvater los, spätestens mit „No mor Mr.Mister Nice Guy, rockt der Stadel am Schützenplatz. Weil Cooper in Schwung gekommen ist, Schlagzeuger Glen Sobel wie verrückt und gekonnt auf sein Gerät eindrischt, weil zudem die hübsche Gitarristin Orianthi dreckige Riffs aus dem Ärmel und den Saiten zaubert und weil der Rest der Combo sich im Posen und und in Gitarren-Duellen übertrifft. Mittendrin wie ein Fels in der Brandung der Meister selbst, der alle und alles im Griff hat, mit einer starken und präsenten Stimme am Bühnenrand hin- und hertänzelt.

cooper-stadthalle5 - Foto Hertlein 8-2013 cooper-stadthalle9 - Foto Hertlein 8-2013cooper-stadthalle13 - Foto Hertlein 8-2013

O.k. Die Grusel-Orgien der vergangenen Jahre gehören der Vergangenheit an, ein kurzer Ausflug  in die Guillotinen-Zeit ist mit eingebaut, ein Hauch von Glamour und scheinbar furchterregendem Einlagen gehört dazu und schon kleben die Smartphones an allem, was an den Schock-Light-Aktivitäten auf der Bühne passiert. Zwischen Gut und Böse, dämlich und überflüssig. Na, ja. Was vor dreißig und mehr Jahren aufregend wirkte, ist heute eher reif für die Schublade.

Aber, und da gefällt mit Alice am besten: In seiner Rock ’n‘ Roll-Karriere hat er ein paar Freunde gewonnen, die leider schon das Weite im Leben gesucht haben. Und in einem grandiosem, längerem Medley brilliert Cooper als klasse Rock ’n‘ Roll-Sänger: In „Break on thru“ gedenkt er dem einstigen „Doors“-Frontmann Jim Morrison, bei „Foxy lady“ Jimi Hendrix, in „Revolution “ Ober-Beatle John Lennon und in „My Generation“ dem einstigen „The Who“ Schlagzeuger Keith Moon. Das hatte was Besonderes an diesem Abend. Schon schickte er denn nicht tot zu kriegenden Klassiker Poison“ hinterher – am Ende mit Pausenhof-Klingelton „School’s  out“. Die Halle gleicht einem Rummelplatz wild gewordener Pennäler.

Alice Cooper und die Gitarristin Orianthi. Foto: Hertlein

Alice Cooper und die Gitarristin Orianthi. Foto: Hertlein

 

Vorgruppe von Alice Cooper in Lichtenfels: Neonfly. Foto: Hertlein

Funken-Mariechen Orianthi.  Foto: Hertlein

cooper-neonfly6 - Foto Hertlein 8-2013 cooper-neonfly2 - Foto Hertlein 8-2013Alice der King von Lichtenfels, der freundliche ehrliche Rock ’n‘ Roller von nebenan, kämpft sich mit Gehstock und Säbelrasseln durch die knapp 90 Minuten-Show – am Ende ein wahrer Genuss.

 

Der KARTENSERVICE BAMBERG

präsentiertvier Open-air-Spektakel: Und zwar stets auf dem Schlossplatz in Coburg: Am 22. August sind die „Ärzte“ da , am 23. August  XAVAS, am 25 . August Jamie Cullum, am 27. August Joe Cocker. Beginn jeweils – ohne Gewähr, 20 Uhr.

Neonfly als Cooper-Vorgruppe überzeugte mit Melodic-Metal-Rock. Fotos: Matthias Hertlein

Neonfly als Cooper-Vorgruppe überzeugte mit Melodic-Metal-Rock. Fotos: Matthias Hertlein

Infos unter:www.kartenkiosk-bamberg.de