MATTHEW’s Rock ’n‘ Roll: Konzert-König Fritz Rau ist tot & Bembers, Ärzte und Joe
- Für den Bembers ließen die beiden Damen beim Taubertal-Festival 2013 im Steinbruch spektakulär (fast) alle Hüllen fallen. Taubertal-Vorglüh-Fotos: Hans von Draminski
Na, das war doch schon mal eine Ansage, Tänzerinnen lassen für den BEMBERS (fast) alle Hüllen fallen. Und das öffentlich bei einem Auftritt des Nürnberger Hardcore-Comedians. Und zwar im Rahmen des Taubertal-Festivals 2013, genauer gesagt am Eröffnungsabend am Donnerstag (8. August) im Steinbruch, so eine Art Vorglüh-Gig. Hans von Draminski, emsiger, rühriger und fleißiger Konzert-Betrachter und Fotograf aus Nürnberg und landauf- landab bekannt, bekam in Rothenburg diesen Augenschmaus vor die Linse. Das ist ja schon mal eine Hausnummer gewesen, ehe die „Ärzte“ (am 22. August auf dem Schloßplatz in Coburg) rockten. Am 28. September tritt der Bembers quasi zum Heimspiel als gebürtiger Südstadtler in der Meistersingerhalle in Nürnberg auf. Matthew’s meint locker: „Bitte, vergiss die Girlies nicht, Bembers“. Und der Bembers sollte nach dem Taubertal-Auftritt auf seinem T-Shirt den Slogan ändern: „Alles muss runter.“
++++Die fränkische Rock-Szene trauert um Konzertveranstalter-Ikone Fritz Rau!!! ++++
- Auch Eric Clapton holte Fritz nach Deutschland: Matthias „Matthew’s“ Hertlein und Fritz Rau 2006 in der „Ruhestörung“ in Nürnberg.
Die Konzertveranstalter Ikone Fritz Rau ist tot, eine große Rock ’n‘ Roll-Ära geht mit ihm zu Ende. Der „Godfather“ (Mick Jagger über Rau) starb am 19. August in einer Seniorenresidenz in Kronberg in der Nähe von Frankfurt, im Alter von 83 Jahren. Seine Veranstalter-Karriere begann in den 50er Jahren, mit seinem einstigen Kompagnon Horst Lippmann. Miles Davis, Jimi Hendrix, Rolling Stones , Madonna und dergleichen waren seine Kundschaft, Fritz Rau schrieb zwei Bücher („Buchhalter der Träume“, 50 Jahre Backstage“), mein Fotografen-Freund Helmut Ölschlegel lieferte die Bilder zu Rau’s Lesungen und Peter Harasim, Konzert-Veranstalter aus Nürnberg (Concertbüro Franken), hat folgenden Nachruf auf Rau verfasst.

Konzertveranstalter unter sich: Fritz Rau und Peter Harasim (Mai 2006 in der „Ruhestörung“, Nürnberg). Foto: Hertlein

Jutta Münch (3.v.r), Sprecherin vom Concertbüro Franken, war auch ein großer Fan von Fritz Rau. Foto: Hertlein
Tschüss, Fritz Rau & Danke für alles. Ohne den „Godfather“ (Mick Jagger) der Veranstaltungsbranche wären wir wahrscheinlich nicht da, wo wir jetzt beruflich sind. Am 2. Juni 1983 veranstaltete er mit uns in der „Stadthalle“ Erlangen ein Konzert mit „Ton Steine Scherben“ und „Schroeders Roadshow“, danach fütterte er uns als
„alternativen Veranstalter“ u.a. mit dem „American Folk Blues Festival“, er vertrat
Konstantin Wecker und er setzte uns kurz danach als „seine“ Veranstalter in der
Oberpfalz ein. An Gegenwehr oder gar Widerspruch war nicht zu denken. Auch nach
seinem Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben trafen wir uns immer wieder – u.a.
zu einer Lesung und lustigen Diskussion 2006 in der Ruhestörung, während der ich
seine berühmte Art, mit Veranstaltern zu verhandeln nachspielte.
Fritz Rau hat Duftmarken gesetzt, die ewig nachwirken.
Er hat die Stones, Jimi Hendrix aber auch Paul Mc Cartney nach Deutschland
gebracht, verantwortete Maffays Weg zum Rocker, stand hinter Lindenberg – und
brachte Bob Dylan dazu, auf dem Reichsparteitagsgelände zu spielen – Rainer Hänsel
war sein örtlicher Adjutant. Mit Fritz Rau geht ein legendärer Impressario, in dessen
Geist wir immer noch versuchen zu arbeiten.
Weiter fränkische Stimmen:
Gaby Heyder (Veranstaltungsservice Bamberg): „Fritz Rau war für mich der Wegbereiter, dass unsere Firma zu dem geworden ist, was sie heute darstellt. Es war von ihm aus sicherlich nicht selbstverständlich, in den achtziger Jahren drei jungen Studenten seine Künstler anzuvertrauen, insbesondere zur damaligen Zeit dazu noch einer Frau – aber er hat es getan. Und wir waren und sind stolz darauf, mit ihm und seinem Büro und seinen Künstlern so lange gearbeitet zu haben, von Peter Maffay über Nana Mouscouri, über Jethro Tull bis Udo Jürgens und vielen vielen anderen.“

„Fritz Rau war für mich Wegbereiter“, meint Gaby Heyder (l.), Chefin vom Veranstaltungsservice Bamberg zum Tod von Veranstalter-Ikone Fritz Rau. Foto: Ölschlegel.
Alex Gotzner, ehemals Konzertveranstalter in Nürnberg und jetzt Arena Nürnberger Versicherung-Manager: „Ein großes Vorbild ist gegangen. Nicht nur ich, die ganze Branche hat ihm viel zu verdanken. Tschüss Fritz!“

Gerd Huke’s letzter großer Wendelstein-Auftritt: Mit Mick Jaggers Bruder Chris. Daneben Huke’s Ehefrau Gabriele. Foto: Hertlein
Gerd Huke, ehemals Leiter und Macher der New Orleans Blues Tage in Wendelstein: „Mit größtem Respekt verneige ich mich vor dem großartigen Fritz Rau, der für immer von uns gegangen ist. Noch 2010 hatten wir in der Wendelsteiner Jegelscheune das Vergnügen, ihn bei einer seiner lebhaften und launigen Lesungen aus seinem Buch „50 Jahre Backstage“ erleben zu dürfen. Von ihm erhielt ich an diesem Abend auch das größte Kompliment: „Was Ihr hier in Wendelstein auf die Beine stellt, dazu kann ich Euch nur gratulieren – noch dazu, wenn man weiß, was Ihr für einen Peanuts-Haushalt zur Verfügung habt. Ihr macht das mit Herzblut, Engagement und Kompetenz wett. Ich verfolge Eure Arbeit seit den 90er Jahren, und dies war auch der Grund, wieso ich unbedingt in Wendelstein auftreten wollte und ich Euch finanziell entgegengekommen bin, um das zu ermöglichen.“
Max gut Fritz, Miles Davis freut sich sicher auf Dich.“
Peter Phenn (Konzertveranstalter): „Ein ganz Großer ist gegangen! Vor zwei Jahren hatte ich das große Vergnügen, einer sehr kurzweiligen und mit interessanten Anekdoten gespickten Lesung von Fritz Rau lauschen zu dürfen.“
++++ Coburger Open-air-August-Serie auf dem Schlossplatz startet:
22. August (18.30 Uhr): „Die Ärzte“ (Supports: Bonaparte, UK Subs)

Jüngst beim Taubertal-Festival, am 22. Augsut auf dem Coburger Schlossplatz: „Die Ärzte“. Foto: Hans von Draminski
23. August (20 Uhr): Xavas
25. August (20 Uhr): Jamie Cullum
27. August (20 Uhr): Joe Cocker
Weitere Infos beim Veranstaltungsservice Bamberg GmbH
www.vsbamberg.de, www.kartenkiosk-bamberg.de
Tel. 09505-8059-17, Fax 09505-8059-33.
++++ Wer Musik begeistert ist, ein Fan von Led Zeppelin vielleicht oder rein zufällig Ende August in England rumturnt oder sich gar in der Nähe von Bristol aufhält, dem sei ein besonderes Konzert ans Herz gelegt. Der legendäre Sänger von Led Zep, Robert Plant, tritt mit seinen „Sensational Space Shifters“ am 29. August in der Colston Hall, Colston Street, auf. Beginn ist 19 Uhr. Ich bin mir fast sicher, dass der Nürnberger Konzertveranstalter Peter Harasim (Concertbüro Franken) vor Ort ist. Der darf bei so einem Ereignis eigentlich nicht fehlen. Robert Plant feiert am 20. August im übrigen seinen 65.Geburtstag.
++++ Mitten in der Altstadt Bambergs fand dieser Tage das Tucher Blues & Jazz Festival statt. Einer der Headliner auf dem Maxplatz war dabei das legendäre Duo Hardin & York, erweitert um einige Musiker, darunter Steff Porzel aus der Bamberger Musikszene, der zuletzt als Nachfolger von Pete York bei der Spencer Davis Group eingestiegen war. Diesmal aber half er als Gitarrist und Sänger aus, um das Klangspektrum von Hammondorgel und Schlagzeug zu erweitern. Die Songs des Quintetts bewegten sich hauptsächlich im alten Sound der Sixties zwischen Blues und Rock mit Titeln wie „Dimples“ von John Lee Hooker oder „Keep On Running“ aus den Anfangszeiten der Spencer Davis Group.Helmut Ölschlegel.

Hardin & York jüngst beim Blues-Jazz-Festival in Bamberg. Im Vordergrund der Bamberger Musiker und Sänger Steff Porzel. Fotos: Helmut Ölschlegel
++++ In Dinkelsbühl gibt es die Kinderzeche, die berühmte Knabenkapelle und seit 2006 auch das Metal-Festival „Summer Breeze“, auch das „Wacken des Südens“ bezeichnet. Vond en Top-Bands waren „Antrax“ und „In flames“ vor Ort, aber auch aus hiesigen Landen der Bembers und „Fiddlers Green“.
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