MADDERS-Film-Exklusiv: „Hannah“ und Doc-Doku
Der Video-Mitschnitt zeigt einen Doc-Auftritt in Burgthann und wurde von Eugen Reisinger aufgenommen.
Roter Teppich by MADDERS
Wird Schwabach bald zum fränkischen Bollywood? Am 9. und 10. März jedenfalls fanden zwei beachtenswerte Filmvorführungen in Schwabachs Kinos statt. Wer weiß, vielleicht landet einer der beiden Beiträge – oder gar beide – mal bei einem Filmfestival. Vielleicht startet der eine oder die andere eine Schauspielkarriere? Die Hoffnung stirbt zuletzt, der Mut zum Projekt in beiden Fällen ist mehr als als lobenswert. Der Rote Teppich liegt bereit zum Ausrollen.
Im Luna-Kino, seit längerem eingegraben von scheußlichen Gerüsten , führte das Schwabacher Geschwisterpaar Ina und Fabian Spang, Absolventen der Münchner Filmhochschule, einen 56-minütigen Dokumentarfilm über das Wirken der Doc Knotz Band vor. Dabei handelte es sich um eine interne Sichtung für die Protagonisten des Filmes – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Seit 2009 begleiteten beide die Auftritte, Proben und sonstige Aktivitäten der Schwabacher Band und erstellten aus 30 Stunde Rohmaterial diese Musik-Doku. Der Titel lautet: „B Flat – or how to miss a blue note“. Die Rohfassung wurde jetzt im ältesten Kino Bayerns vorgeführt. In den nächsten Monaten werden die letzten Feinarbeiten getätigt (Vertonung), danach wird das hochtalentierte Geschwisterpaar den Doku-Film bei diversen Filmfestspielen anbieten – und auf den großen Durchbruch hoffen.
Tags darauf, im Scala- Kino, Premierenfeier für das Acht-Minuten-Werk („Hannah“) der Schwabacherin Isabell Reim. Die 23-Jährige Absolventin der Hochschule Ansbach (Studiengang Multimedia und Kommunikation mit Schwerpunkt Film) nahm den Kurzfilm in der „Nord/Süd-Boutique“ am Marktplatz in Schwabach auf. Eigentlich ein banales Thema, großer Reiz, großer Einkaufstress, noch größerere Verständigungsprobleme zwischen einer Mutter (gespielt von Isabells Mama Karin) und ihrer Tochter. Im Film gespielt von Simone (23). Das Duell zwischen Ankleide und Mutti gewinnt am Ende Schwarzes Kleid statt bunter Fummel. „Meine Mutti bezahlt“, die Tochter im schwarzen Kleid fällt ihrem Freund in die Arme , die Mutter hatte zuvor argwöhnt, ihre Tochter würde mit ihrem vermeintlichen uncoolen Outfitund ihrem Aussehen keinen Freund finden. „Habt viel Spaß“ gab es vor der Premiere von der Nachwuchs-Regisseurin Isabell aus dem Stadtteil Unterreichenbach Aufmunterung für die Zuschauer, hinterher Standing ovations. Wie im normalen Film-Leben. Der Professor der Hochschule, Martin Feldmann, war angetan von Isabells Werk „Hannah“, der jetzt auf die Reise zu den Filmfestivals geschickt werden soll, um gezeigt und bewundert zu werden. Er ist witzig gemacht, ohne das bisweilen skurrile Beziehungsgeflecht zwischen Mutter und Tochter außer acht zu lassen. Es fliegen Klamotten, Kleiderbügel durch den Laden, aber alles unterm Strich harmlos. Für die Mitspieler(-innen) gab es hinterher eine DVD als Dankeschön, für Isabell Reim von einem kleinen Fan einen kleinen Oscar „für den besten Kurzfilm“. Wie im echten Film-Leben. Da kann ja auch der Rote Teppich nicht mehr weit sein!
Hier noch ein paar Fakten zum Film:
Dreharbeiten: Mitte September bis Mitte Oktober 2012,stets zwei Tage am Wochenende; Schnitt, Tonbearbeitung und Farbkorrektur haben noch einmal acht Wochen gedauert.
Thema: Es sollte ein Reizthema sein, Isabells Motiv: Äußerlichkeiten sind heute viel zu wichtig, Menschen werden durch ihr Aussehen und durch ihre Figur definiert und charakterisiert.
Budget: ca 800 Euro.
Schwabach-Sponsoren: Edeka Krawczyk, Bäckereien Sproßmann und Distler, Reichenbacher Getränkemarkt, Buchhandlung „Lesezeichen“.
Isaball Reim und ihr Werk. Und es hat Spaß gemacht, auch Hauptdarstellerin Simone (r.) gefällt’s. Foto:Hertlein
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