Matthew’s Rock’n’Roll: Paul McCartney over Munich & Udo L. in Nürnberg
RocknRoll by MATTHEW’s
Vom Kartenverkauf her ist noch Luft nach oben, am kommenden Samstag gibt sich Panik Udo Lindenberg im Frankenland, im Grundig-Stadion in Nürnberg, die Ehre. Panik-Udo on Tour, das birgt etwas Exotisches und Anmutiges in sich. Am vergangenen Wochenende spielte Lindenberg in Hamburg, am Schlagzeug saß Stefan Raab- eine kleine Sensation? Auch in Nürnberg?
Paul over Munich! Mit großer Liebe aufbereitet!
Pure McCartney mit viel Beatles-Nostalgie
Am 18. Juni 2016 feiert Macca seinen 74. Geburtstag und zehn Tage zuvor bot Paul McCartney mit seiner herausragenden Band ein über zweieinhalbstündiges Konzert mit 38 Titeln im Münchner Olympiastadion, währenddessen am selben Tag sein neues Album „Pure McCartney“ erschien – quasi sein Lebenswerk. Beim Konzert kamen an einem lauen Sommerabend Stücke aus der gesamten Karriere des Songwriters mit sehr vielen Beatles-Songs zu Gehör – ein Schwelgen in authentischer Nostalgie.
Mit „A Hard Day’s Night“ startete der erstaunlich jung und frisch wirkende ehemalige und irgendwie immer noch Beatle sein „One On One“-Konzert mit einem Opener aus dem Jahre 1964 in Gedenken an den ersten Auftritt der Fab Four 1966 im Circus Krone in der unmittelbaren Nachbarschaft des Stadions. Was folgte, war ein bunter Reigen aus der Zeit mit den Wings und seiner Solokarriere, immer wieder mit eingestreuten Beatles-Nummern zur Freude des Münchner Publikums.
Es gab das flehend treibende „Save Us“, eine von drei Songs seines noch aktuellen Albums „New“ genauso wie den wunderschönen Oldschool-Piano-Lovesong für seine Frau Nancy „My Valentine“ oder den Wings-Klassiker „Maybe I’m Amazed“ als Hommage an Linda. Erinnerungen an George Harrison wurden bei „Something“ mit der Ukulele wach gerufen und mit dem elegischen „Here Today“, jenem Titel, den McCartney nach dem Tode John Lennons geschrieben hatte, würdigte er wehmütig seinen schwer vermissten Songwriting-Partner. Ein Song, „In Spite Of All The Danger“, der sogar noch aus jener Zeit stammt, als das geniale Duo in Liverpool bei The Quarrymen spielte, komplettierte die musikalische Reise quer durch McCartneys Biografie.
Besonders emotional gerieten die quasi „unplugged“ vorgetragenen Beatles-Klassiker, wie „Love me Do“ – George Martin gewidmet – und „Blackbird“. Seine Deutschkenntnisse aus der Schulzeit gab Macca auch immer wieder zum Besten: „Jacob, der Rabe, war der frechste Vogel, den ich je gesehen habe.“ Im Bühnenhintergrund dazu immer die passenden Bilder und Videos, natürlich auch die der Fab Four.
Höhepunkt des multimedialen Live-Spektakels war wie immer in den vergangenen Jahren der fulminante James Bond Titel „Live And Let Die“. Die hochzischende Flammen-Pyro mit ohrenbetäubender Explosion, grelle Laserstrahlen und das imposante Feuerwerk wurde vom begeisterten Publikum im Stadionrund mit frenetischem Jubel quittiert. Und Sir Paul signalisierte gestenreich augenzwinkernd, dass er davon taub geworden sei – ein Zauberer evozierter Emotionen.
Das Musikgenie wechselte die Stimmungen und Instrumente schwungvoll wie er nur so wollte, vom Höfner-Beatles-Bass zur Gibson Les Paul E-Gitarre, von der akustischen Klampfe zur Ukulele, von der Psychedelic-Orgel zum Yamaha-Flügel. Und immer wieder diese Hymnen für die Ewigkeit: „Let It Be“, „Hey Jude“, aber auch der Mitgröhl-Superhit „Ob-La-Di, Ob-La-Da“.
Sechs Zugaben setzte Macca oben drauf, beginnend mit dem wehmütigen „Yesterday“. Zum „Birthday“-Song durften mehrere Geburtstagskinder auf die Bühne für ein Autogramm „and a hug“. „The End“ gab´s mit vielen Verbeugungen zum Schluss eines traumhaft schönen Konzertabends. Fortsetzung folgte am 14.6. in Berlin, am 16.6. in Prag mit dem vorläufigen Ende der „One On One“-Tour am 15.10.2016 im Desert Trip, India in Kalifornien.
Text und Fotos: Rock-Foto-O
In Anlage:
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