MATTHEW’s Rock’n‘ Roll:Lemmy doch in Wacken?Krokus und Doro rockten Pyras
Rock n Roll by MATTHEW’s
Die Beste Rock ’n‘ Roll-Nachricht bringt „BILD“ morgen auf Papier, aber bereits heute online. Dem Vernehmen nach geht es Motörhead-Frontmann Lemmy (67) nach einem Herzeingriff im Frühjahr 2013 und diversen Krankenhaus-Aufenthalten besser und angeblich plant er laut „Bild“ sogar den Auftritt beim „Wacken“-Festival in 14 Tagen.
Weiter nach Franken.
Pyras, Ortsteil der Gemeinde Thalmässing südlich von Nürnberg, verträumt gelegen, glänzt am Ortseingang durch ein riesiges Brauereigebäude – dem Namensgeber der inzwischen etablierten „Pyraser Classic Rock Night“. Rund 3000 Fans aus Süddeutschland und dem benachbarten Ausland waren am Samstag (20. Juli) auf dem Brauereiguts-Gelände. Entspannte Stimmung, reichlich Gestensaft und noch mehr Rock ’n‘ Roll.
„Kissin‘ dynamite“ aus Burladingen-Münsingen räumten schon am frühen Nachmittag ordentlich ab, nachfolgend „Rage“ mit Power un Routine.
Spannend wurde es bei und mit „Krokus“. Beim Heimspiel in Solothurn am 7. Juli, enttäuschten die Schweizer über Gebühr, von Streitigkeiten innerhalb der Band war zu lesen. In Pyras, vielleicht lag es am Feeling und der Landluft in idyllischer Atmosphäre, war von Disharmonien nichts zu sehen. „Give the people what the want“, gemäß dieser Rock-n Roll-Weisheit legten die Heavy-Rocker los und sich mächtig ins Zeug. Voll Stoff und in bester AC/DC Manier fetzten Sänger Marc Storace und Co drauf los. „Halleluja“, kurz danach der Guess Who-Klassiker „American Woman“, mittendrin ihr Dögs-Song – das Video dazu wurde in Amerika gedreht (Titel: „Sex, Dögs & Rock n Roll“) und als finaler Rausschmeißer „Mighty Quinn“ von Bob Dylan – da flippten auch die Fans aus. Fast bin ich geneigt zuagen: Die Schweizer verwalten, mit welchen Tricks auch immer, das Geld anderer, aber sie verwalten auch geschickt und manierlich in Form von „Krokus“ auch noch den Rock ’n‘ Roll. Ein Spaß-Auftritt Marke Dampfhammer. Mittendrin im Gig lobte Sänger Marc die Fans entsprechend rustikal: „Ihr seid geile Schweine“. Auf der Setliste hatten sich Krokus geografisch allerdings ein wenig vertan. Da stand irgendetwas von „Good even. Nürnberg“.
Und dann war auch die Queen of German Metal: Doro Pesch mit ihrer Band. Blonde Mähne seit eh und je, rockt bis zum Anschlag im Leder-Anzug. Sie verkörpert sämtliche Klischees einer Rock’n’Roll-Braut. Schleudert aber nochh immer sehr publikumsnah und freundlich und mit voller Energie ihre Lieder durch die Scheune in Pyras….Wer von Doro noch mehr haben will, die Rock-Lady gastiert am 16. Dezember im „Hirsch“ in Nürnberg. Die Scheune brannte jedenfalls, der Funke der Beigsterung verfing sich in den Scheunengiebeln und Biergläsern. Als Betthupferl dann um Mitternacht die AC/DC-Coverjungs von „AM/FM auf dem Highway zur Hölle.
Und zwischen den Umbaupausen Classic-Rock-Ansammlungen von „Human Touch“ (www.humantouchmusic.com) aus Nürnberg, respektive LA. Sängerin und Gitarristin Susie Böhm entstammt einer Musiker-Familie aus Los Angeles, ist aber in Nürnberg hängen geblieben. Sigi Hoga ist im Radio-Geschäft (RadioF) zuhause und Marko Bittner im Ticket-Business in Nürnberg. Und bespielen eine Palette von Hits, mit rauchiger Stimme und viel Gefühl. Bei Poisons Klassiker „Every rose has its thorn“ wird fleißig auf den Bänken getanzt und mitgesungen. So ist es in Pyras, so war in den letzten Jahren. Irgendwo zaubern die Concertbüro-Franken-Veranstalter immer wieder Klassiker aus dem Ärmel – und das Paket passt wie alle Jahre. Im lettten Jahr beispielsweise waren die Glamour-Senioren von The Tubes“ mein Hit, dieses Mal „Krokus“.
Einer hatte es am Samstag eilig. Veranstalter Peter Harasim eilte zur Burg Herzberg in Hessen, zum legendären Hippie-Feeling-Festival: Dort hatten er und seine „Ramrods“ am Spätnachmittag, in reichweite von „Cactus“ und“Spin Doctors“ ihren Auftritt. Einen geleungenen,wie man bereits hörte. Zwei Wochen ist es her, dass er sich einer Bandscheiben-Operation unterziehen musste. Inzwischen fährt Harasim schon wieder Motorrad und er geht wieder auf auf die Bühne. Wohl aber ohne die übliche Vorwärts-Rückwärtsrollen-Kombination – diese bescherte ihm nämlich den Operations-Termin bei einem Auftritt in Nürnberg!
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