Bluestage: Schmäh-Willi kratzt die Seele

Bluestage by MADDERS

Ob Ostbahn-Kurti oder Willi Resetarits, Schmäh bleibt Schmäh, brillant bleibt brillant!  Der Philosph der kleine Leute, das Sprachrohr der Minderheiten, der Beziehungsgeschichten-Erzähler, der Willi aus Wien (geboren  in Stinatz/Burgenland) bei den 22. Rother Bluestagen mit seinen exzellenten Stubnblues-Allstars – ein genüsslicher und zugleich tiefsinniger Abend in der Kulturfabrik. Ein Hauch von Hinterhof-Charme, ein Schuss Ironie, eine kräftige Brise gelebtes Leben. Man hört dem Willi gerne zu, der Seelen-Reiseführer packt einen zuteifst. „Ois offn“, so die neue CD des 64 Jahre alten Haudegen.

Eigentlich wollte er Lehrer werden, hat Anglistik und Sport in Wien studiert, doch der Drang zu den Brettern der Bühnen war stärker. Der Willi kommt mit einer präzisen Beobachtungsgabe daher, die man einsaugt und sich in einem oder anderen Fall wieder erkennt, wenn man sich im eigenen Leben umschaut. Großes „Kino“ im bescheidenen Rother Rahmen. Aber der Willi ist auch Perfektionist, so scheint es , auch wenn auf der Bühne alles sehr locker und her zufällig daherkommt. Zweieinhalb Stunden Soundcheck für ein „bisschen“ Schmäh und Blues, das ist schon sehr respektabel. Aber wenn der Teufel die Seele  kratzt, muss auch das vorbereitet sein.

Im Publikum gesichtet: Erneut Gerd Huke und Gattin Gabriele (ehemals New Orleans-Festival Wendelstein) und die frühere Kulturfabrik-Leiterin  Ruth Kiefer.

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toll in form. Alle Fotos: Matthias Hertlein

Eine genüsslicher, unterhaltsamer wie tiefsinniger Abend: Schmäh- und Geschichten-Rocker Willi Resetarits und seine Stubnblues-Allstars begeisterten in Roth.  Alle Fotos: Matthias Hertlein

 

Neben Willi Resetarits (Gesang, Mundharmonika, Gschichtln) in Roth auf der Bühne: Stefan Schubert (Gitarren & Gesang), Klaus Kircher ( Stehbass & Gesang), Peter Angerer  (Schlag – und Schüttelinstrumente & Gesang), Christian Wegscheider (Quetschn, Tasten & Gesang),  Chris Haitzmann ( Trompete),  Herbert Berger  (Saxophon)