Rother Blues-Frühling: Prima Winter-Time!
Die Fans standen hinterher Schlange, um ein Autogramm des Meisters des Texas-Blues zu erhaschen. Schon eine kuriose Szene. Neben der Kulturfabrik in Roth stand ein kleiner Caravan, Johnny Winters Reisemobil während der Europa-Tournee. Früher Luxus-Tourbusse, heute Transport-Vehicle Marke Sparflamme. „Where has all the money gone“ würde ich ihm hinterherrufen. Winter, der Albino der Blues-Rockszene, 69 Jahre alt und einer der Woodstock-Legenden, feiert am Donnerstag für seine Verhältnisse einen brillanten Gig und bescherte den Machern der 22. Rother Bluestage einen wunderschönen Festival-Auftakt. Vor zwei Jahren im Nürnberger Musikclub „Hirsch“ war Winter eher ein Häuflein Elend, ein gebrochener Bluesman, gezeichnet vom Leben und ein Schatten seiner selbst. In Roth kommt er ohne Unterstützung auf die Bühne, spielt auch das eine oder andere Stück im Stehen, Paul Nelson (Rhythmus-Gitarre) und gleichzeitiger Manager sorgt für den nötigen Drive und hält Johnny an der Leine – Winter zaubert mit seinen Fingern erfrischend und kraftvoll den Rock ’n‘ Roll und den Blues aus den Fingern. Es macht Spaß , dem alten Blues-König zuzuhören. „Got my mojo working“ darf nicht fehlen, der Stones-Klassiker „Jumping Jack Flash“ auch nicht, im Zugabenteil lässt Winter „Dust my broom“ vom Stapel. Aller Ehren wert!
Irgendwann war die kleine Autogrammstunde im Wohnmobil zu Ende, die Johnny-Fans Charly und Tanja aus Schwabach mit der Unterschrift zufrieden, Winters Musikanlage abgebaut und ab ging es weiter nach Amsterdam.
Vor Winter-Gig gab es im Foyer der Kulturfabrik Exzellentes zu bewundern. Hervorragende Fotos über Miles Davis, Raritäten-Konzertplakate der längst verstorbenen Jazz-Legende und Kunstwerke des Ausnahme-Musikers. Diese Ausstellung alleine ist schon den Eintritt wert! Prima Beiwerk zum Festival meint der MADDERS und sagt: „Let’s the good times roll“
Die Johnny-Winter- Live-Bilder aus Roth auf dieser Seite stammen allesamt von Helmut Ölschlegel.
Und heute, Freitag, ist erneut Woodstock-Flair in der Kulturfabrik angesagt: Ten Years After (20 Uhr) kommen. Sicherlich fällt auch eine Würdigung des kürzlich verstorbenen Gründungsmitglieds Alvin Lee ab, aber es heißt dennoch und gerade deswegen: Rockin‘ allnight long“. Restkarten gibt es an der Abendkasse, weitere Infos sind unter www.bluestage.de“ erhältlich.
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