Kehraus: Glasscherben, Tristesse und begrenzte Fröhlichkeit
Kehraus by MADDERS
Geschafft! Fasching 2013 in Schwabach ist Geschichte. Etwa zehntausend Zuschauer waren beim obligatorischen Faschings-Umzug dabei, rund 40 Gruppen beteiligten sich am so genannten Gaudi-Spektakel Dienstagnachmittag rund um den Marktplatz. Unrühmlicher Höhepunkt: Scheiben im Eingangsbereich des Bekleidungsgeschäftes H&M“ gingen zu Bruch. Die Feuerwehr musste anrücken, die Tür mit Brettern vernageln. Faschings-Tristesse pur auf dem Marktplatz wie eigentlich die letzten Jahre.
Kaum ist der letzte Zug am Ziel, kommt das Säuberungskommando vom Baubetriebsamt – Spötter behaupten, sie seien mit ihren Fahrzeugen schneller unterwegs, als jedes Umzugs-Vehicle. Und mit der Arbeit längst fertig, bevor der letzte Faschingswagen eintrudelt – „kehrd werd“ überpünktlich und schon versinkt das Areal vor dem Rathaus mit dem Goldenen Dach in der kompletten Trostlosigkeit. Verordnete Heiterkeit auf die Dauer des Umzugs reduziert – das wäre mal eine Aufgabe für Gewerbeverein, für die Werbe- und Stadtgemeinschaft oder diverse Vereine, sich Gedanken zu machen, wie man nach einem Umzug den Marktplatz mit noch ein bisschen Feier-Vergnügen und Geselligkeit beleben könnte. Seit Jahren ein Ärgernis, das abrupte Ende. Es sind ja auch nicht wenige Auswärtige in der Stadt.
Aber es reicht anscheinend, wenn OB Matthias Thürauf als „Hexenlehrling“ (Schwabacher Tagblatt) auf dem Wagen der „Schwabanesen“ mitfährt. Immerhin sorgte ein „Dröhnpalast“ vor dem „Konstantin“ für eine kleine Open-Air-Alternative. Der Rest vom „Kehraus“ ist schnell erzählt. Gegen 23 Uhr flog beim Rundgang vor dem „Stern“ ein Typ am Lokal-Eingang fast auf einem Blumenkübel und landete sehr unsanft daneben. Polizeistreifen patroillierten am o.g. Bekleidungsgeschäft, im alt ehrwürdigen „Markgraf“ war fast bis 24 Uhr ausgelassene Party-Stimmung (im „Laumer“ oder im „Metrodrom“ wohl auch) – gegen ca. 1.30 Uhr standen drei Polizeifahrzeuge quer über die Fahrbahn vor dem Markgrafensaal. Nächtlicher Plausch oder Einsatzbesprechung oder gar einem großem spektakulären Coup auf der Spur? Vielleicht wird man es ja in der Zeitung nachlesen können!
P.S. Ein weiblicher Fan hat mir unbewusst bei der überschwänglichen Begrüßung mit ihrer Holzrassel eine Frostbeule oberhalb des rechten Auges und einen Cut verpasst. Aber wer feiern will, muss auch leiden können!
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