Franken-Fussi: Fürths letzte Ausfahrt Augsburg – FCN-„Wiesi“ besser als VfL-Hecking
Frankenfussi by MADDERS
Was haben David Beckham und das Kleeblatt aus Fürth gemeinsam? Der Weltstar aus England beendete jetzt mit 38 seine große Fußballkarriere bei Paris St. Germain und kann sich verschärft auf seine Unterhosen-Werbe-Karriere konzentrieren, Greuther Fürth nach dem Abstieg die Geschichte vom Ausbildungsverein im Fußball-Unterhaus weiter pflegen und kultivieren. Sportlich ging es nach nur einem Jahr Bundesliga kräftig in die Hose. Beide jedenfalls verschwinden von der großen Fußball-Bühne. David kann es dabei wohl besser wegstecken.
Beim Club war schon vor dem 3:2-Sieg gegen Werder Bremen alles klar, Klassenerhalt, so wollte der MADDERS nochmals intensiv Bundesliga-Luft schnuppern, er begleitete drei Fürther Fußball-Freaks, Eddy Brandt (Autobahn-meisterei),Peter Eiselbrecher (Nürnberger Glasermeister-Legende) undDieter Heubeck (Meistertischler) zum letzten Erstliga-Auftritt der Greuther nach Augsburg. Wohl für längere Zeit. Ein netter Ausflug vollerSonnenschein. Im Auto Bier, frisches Bauernbrot und Leberwurst für den kleinen Snack davor, klasse Party-Stimmung in der SGL Arena (kein Wunder, die Gastgeber retteten sich) und anständige, nette Fürther Gäste und Verlierer. Auf dem Rasen ein ‚Spiegelbild‘ des Kleeblatts der gesamten Saison. Nichts Neues beim FCA, letze Ausfahrt Augsburg endete mit einer 1:3-Pleite. Da kann man es schön reden oder auch nicht, der Abstieg ist verdient wie überflüssig. Gute Ansätze vermischten sich mit Harmlosigkeiten, Stockfehler mit Patzern. Der Sturm ein laues Lüftchen. Bis auf Edgar Prib (Eintracht Frankfurt) gab es wenig Kreativität im Team. Und in der Zweiten „Rumpel-“ Liga wird es für Fußball-Professor und Trainer Frank Kramer und seine neu zusammen gewürfelte Truppe nicht einfacher. Da geht es zur Sache und als Absteiger wird man von Anfang an bearbeitet. Und da wird es problematisch, befürchte ich. Neben der Bein- ist da vor allem Kopfsache angesagt. Auch wenn ich es dem 41-jährigen Coach gönnen würde, die sofortige Rückkehr ins Oberhaus. Der MADDERS befragte in Augsburg auf der Tribüne SpVgg-Funktionärs-Urgestein Wolf Nanke zum einen, ob der Torwart-Wechsel (Wolfgang Hesl für Max Grün unter der Saison und von Mike Büskens durchgezogen), sein musste? Er antwortete: „Eher hätte ich den Torwart-Trainer ausgewechselt.“ Gemeint ist Günther Reichold, der jetzt auch seinen Hut nehmen musste. Die Szene exemplarisch vor dem 2:0. Erst klasse Parade von Hesl, dann stümperhaft beim Eckball , der zum Tor führte. Auch Grün hatte schon Spiele im Alleingang gerettet. Vergessen. Und zur Trainerwechsel im März 2013 meinte Wolf der Große: „Ich hätte mich schon in der Winterpause von Büskens getrennt.“
Nun ja, der gelernte Koch und gebürtige Düsseldorfer hat ja jetzt gute Karten, beim 1. FC Köln unterzukommen. Nach dem Weggang von Holger Stanislawski. Bereits in der Aufstiegssaison (im April 2012) verhandelte der 46-Jährige mit den Geißböcken. Parallel zu Fürth. Das vermeldete der MADDERS seinerzeit, noch für die AZ tätig. Am Ende war wohl das Familiäre in Fürth stärker, als das Chaos im Umfeld beim FC Köln und so verlängerte er für ein weiteres Jahr in Franken. Viel Glück, egal wo, Mike. Vielleicht auch in Düsseldorf?
++++ Für einen anderen Mike, für Michael Wiesinger, freue ich mich besonders. Wegen besserer Perspektiven „flüchtete“ Dieter Hecking im Dezember 2012 von einem Traditionsverein der besonderen Marke, dem Club, zum Geld-Verein VfL Wolfgsburg. Und siehe da. Nachfolger Wiesinger (40) holte 24 Zähler mit den Franken (Hecking nur 20 ) und steht einen Platz besser da, als der grün-weiße VW-Klub. Auf Rang zehn! Einen Punkt besser (44). Das verdient große Anerkennung und einen neuen Vertrag. Es scheint geklappt zu haben, bis 2015 bleibt „Wiesi“ Cheftrainer.
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+++ Schade Uwe Rösler. Ein guter alter Freund aus AZ-Zeiten (er kcikte auch schon für den Club) durfte am Sonntag im legendären Wembley Stadion ran, eine Woche vor dem Champions League-Finale zwischen den Bayern und Dortmund (25. Mai), als Trainer des FC Brentford unterlag er im definitiven Aufstiegs-Finale zur Zweiten Liga in England (Championship) Yeovil Town mit 1:2. Bitter nach all dem langen Qualifikaktions- und Aufstiegs-Marathon, aber der Uwe bleibt mit seinem Team in der „League one“, war aber im Wembley Stadion. Das schaffen auch nicht viele.
++++ Glückwunsch an einen Franken. Stefan Kießling, gebürtig in Lichtenfels und aufgewachsen in Bamberg, wurde Torschützenkönig in der Bundesliga-Saison 2012/13. Mit seinem „Tor des Tages“ beim 1:0 von Leverkusen in Hamburg gewann er mit insgesamt 24 Treffern die Torjägerkanone. Und Fußball-Idol Uwe Seeler überreichte ihm noch die Trophäe. Brillant. Gleichzeitig eine große Ohrfeige für Bundestrainer Jogi Löw und seine latente Ignoranz, Kießling für die Nationalmannschaft zu nominieren.
++++ Ein Blick noch nach Düsseldorf. Last minute-Abstieg nach dem 0:3 in Hannover mit dem vergeblichen Daumendrücker Campino auf der Tribüne. Der Chef der „Toten Hosen“-Punkband wird jetzt wohl den Erfolgs-Gassenhauer „Tage wie diese…“ wohl aus dem Programm nehmen, oder aber der Fortuna-Situation entsprechend, textlich anpassen müssen…“ Oder?
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