Matthew’s Rock’n’Roll:Henrik und Joe – ein wirklich heißes Gitarren-Duell
Rock ’n‘ Roll by MATTHEW’s
NEWSTICKER: Henrik Freischlader spielt am 12. März im HIRSCH in Nürnberg!!!!!
Joe Bonamassa feat. Henrik Freischlader Frankfurt, Jahrhunderthalle
Vom Wunderkind zum Global Player des Blues avancierte Joe Bonamassa in den letzten Jahren mit viel Medienrummel. In der seit Wochen komplett ausverkauften Jahrhunderthalle zeigte er seine atemberaubende Fingerfertigkeit gleich zu Beginn des bestuhlten Konzerts solistisch mit dem Opener „Woke Up Dreaming“. Aber ist Geschwindigkeit alles? Zweifellos gilt Bonamassa technisch als Ass, doch lässt sein perfektes Spiel im kristallklaren Sound nicht immer den nötigen Raum fürs Gefühl. Auch wenn Gary Moore weit unsauberer spielte, so zeigte er doch deutlich mehr Feeling, als es dem smarten 36-jährigen bei seiner Interpretation des „Midnight Blues“ gelang. Auch beim Bad Company-Cover „Seagull“ kam Shootingstar Bonamassa gesanglich nicht annähernd an das Original mit Paul Rodgers ran.
Im ersten Teil des Konzerts griff der New Yorker sitzend in die Saiten seiner akustischen Gitarre, begleitet von einem Quartett, in dem besonders Garry O´Connor von den Dubnliners mit siner Violine schöne Akzente zu setzen verstand, wie sie auch auf dem Album „AN ACOUSTIC EVENING AT THE VIENNA OPERA“ zu hören sind. Nach der Pause holte Bonamassa seine Gibson Les Paul raus und tauchte den Blues in straighten Rock. Oft stampfend sorgte er zusammen mit seiner vierköpfigen Band, nun mit lautstarken Drums und E-Bass, für gewaltigen Dampf, wie beim hämmernden „Slow Train“. Stärker kamen allerdings seine wirklichen Slow-Blues-Nummern beim Publikum an, wenn mehr Feeling und Raum für Dynamik gezeigt wurde – „Sloe Gin“. Auch wenn Eric Clapton ihm in der Royal Albert Hall den Segen als upcoming Blues-Star gab, so wurde dessen „Further Up On The Road“ im Programm vermisst. Nun bot allerdings Joe Bonamassa in Frankfurt dem deutschen Nachwuchstalent Henrik Freischlader die Chance, im Gitarrenduell mit ihm sein Können zu beweisen, was dem 1982 in Köln geborenen E-Blueser bei „Love Ain´t A Love Song“ bestens gelang. Mit „Mountain Time“ als letzter Zugabe entließ der Saitenkünstler des elektrisch verstärkten Blues nach weit über zwei Stunden dennoch insgesamt zufriedene Fans.
Josephine (UK) und Ryan Sheridan (IR) im Hirsch
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