Franken-Szene: Geraldino spricht Klartext - "Bei mir kocht es innerlich....."/Drei Experten, Stimm(en)ungen....

Franken-Szene: Geraldino spricht Klartext – „Bei mir kocht es innerlich…..“/Drei Experten, Stimm(en)ungen….

Kulturausschuss-Sitzung jüngst im Bayerischen Landtag: Schwabachs Grünen-Abgeordnete Sabine Weigand – Antrag niedergeschmettert…..

Sabine Weigand in action….

Im Ausschuss Wissenschaft und Kunst kam es am 6. Mai zur Abstimmung über den Antrag der Grünen- Landtagsfraktion. Die Staatsregierung möge beschließen, Künstlern, Kulturschaffenden und Solo-Selbständigen, die durch das Raster der Corona-Soforthilfen fallen, rückwirkend ab März monatlich 1.180 Euro zu Verfügung zu stellen, solange, bis Auftritte wieder möglich sind. Dieser Betrag entspricht dem Pfändungsfreibetrag und er zwingt niemanden, Rücklagen abzuschmelzen. Von den Vertretern der Regierungsparteien und Staatsminister Sibler gab es zwar warme Worte in Richtung dieses Personenkreises. Der Antrag wurde aber mit den Stimmen der CSU, Freien Wähler, AfD und FDP abgelehnt. Die Grünen Ausschussmitglieder, darunter Sabine Weigand, zeigten sich nicht überrascht, aber doch frustriert von dieser Entscheidung. Kunst und Kultur werden zwar als wertvoll angesehen, aber in der Krise kommt von diesen Parteien wenig konkrete Hilfe für die Kunstschaffenden.„Gerade diejenigen Personen, die nicht in der Künstlersozialkasse versichert sind, fallen durch alle Raster. „Unser Modell, das sich an dem Vorgehen in Baden-Württemberg orientiert, wäre ein gangbarer Weg gewesen,“ so Sabine Weigand. Übers Wochenende zeichnen sich neue Lösungen ab, denn sowohl Ministerpräsident Söder als auch Bundeskanzlerin Angela Merkel haben den Handlungsbedarf erkannt. „Diese inzwischen zwei Monate lange Hängepartie, mit der die Künstler, Kulturschaffenden und Solo-Selbständigen belastet werden, ist inakzeptabel und spiegelt nicht den Wert der Kultur für unsere Gesellschaft wider. Das ist beschämend, sowohl für die bayerische Staats- als auch die Bundesregierung,“ ergänzt Sabine Weigand.

Geraldinos Kommentar und Einschätzung der Pressekonferenz von Ministerpräsident Dr.Markus Söder zur Künstler-Situation in Bayern…..

Für uns hat sich nichts geändert. Bis zu (!) 1000 € für 3 Monate wurden versprochen und noch nicht ausbezahlt.… Liquide Situation ist entscheidend, super, bin ich liquide, wenn ich meine Altersvorsorge angreifen muss? Die Kriterien wurden nicht erklärt.
Ich erhalte damit auf die Anzahl der abgesagten bzw. wegen den Veranstaltungsverboten nicht mehr geplanten Auftritten und den Zeitraum von 6 Monaten gesehen und die Ausfälle der mit den Veranstaltung verbundenen Einnahmen unter 10% unserer Einnahmenausfälle.Ich hatte 40 Verträge in meinem Ordner, die abgesagt wurden – jetzt bekomme ich 3000 € das sind 75 € pro faktisch ausgefallenem Konzert – das sind grob 15 % meines Einkommens nur für die ausgefallenen Konzerte, es fehlen aber die Konzerte für die Sommermonate, wo es keine Verträge mehr gab, weil die Veranstalter sich schon nicht mehr trauten mich zu engagieren, es fehlen die CD Verkäufe bei den Live-Auftritten, die Gema-Tantiemen, die Anschlussauftritte fallen auch weg und kein Veranstalter bucht uns für das Jahr 2021, weil sie nicht wissen wie es mit ihren Etats aussieht.Keine angemessene Unterstützung für uns, für den Lebensunterhalt!
Ausser Betriebskosten wurde bisher nichts ausbezahlt. Es wurde vom Bezirk Mittelfranken aber nicht mal bestätig, dass mein Antrag vom 12.4. (!) auf Soforthilfe des Bundes eingegangen ist.


Neu: Für Künstler mit Verträgen mit Institutionen, die vom Land Bayern gefördert werden, gibt es eine Entschädigung der Honorarausfälle in Höhe von 60% für 1000 € Gage & 40% für Honorare über 1000 € (rechnerische Folge: Honorare von 1001 € bis 1499,- € erhalten weniger!). Und was ist mit den anderen Veranstaltungen – Festival, Sommerfeste, Schulauftritte, Kleinkunstbühnen ….

Geraldino steht bei der Kulturmeter-Preisverleihung der Grünen in Schwabach Kopf. Neben dem Kulturmeter gab es einen Scheck über 1000 Euro. Foto: Matthias Hertlein

Was sich geändert hat : alle, die nicht in der Künstersozialkasse (KSK) sind, werden mit einbezogen (= gut),
Es gibt keine Termine zum Ende der Veranstaltungsverbote, es wurde schwammig erzählt nach Pfingsten, ab den Sommerferien, ab Herbst wird es besser.Es wird jetzt erst einmal ein Konzept erstellt und mit dem Bund abgestimmt (das ist neu!), aber das kommt sicher für alle Termine bis Ende August zu spät, meine Auftritte sind schon alle abgesagt! 
Auch wurde z.B. meiner Information nach mit Herrn Söder und der Stadt Nürnberg vereinbart, dass die Katharinenruine den ganzen Sommer über geschlossen bleibt, da kommen jetzige Lockerungen nach Pfingsten definitiv zu spät!

Weihnachten 2019 war die Künstlerwelt noch halbwegs in Ordnung: Uwe Kamolz und Geraldino. Foto: Matthias Hertlein


Keine genaue Definition der erlaubten Zuschauerzahlen ab Juni, es wird sogar davon geredet, dass das Klassik-Open-Air unter bestimmten Bedingungen stattfinden könne … das ist aber schon lange abgesagt… und wer kommt für die Einnahmeausfälle der Veranstalter auf, die durch eine zahlenmäßige Zuschauerbegrenzung entstehen? 
Butzko bringt es auf den Punkt:
https://www.youtube.com/watch?v=xSqnvFWUgmE
Schöne Worte – aber faktisch keine wirkliche Verbesserung meiner Situation.

Kulturmeter-Preisträger 2016 von Schwabach: Geraldino. Foto: Matthias Hertlein


Geraldino
…. da bleibt bei mir nur Wut übrig. Keine Wertschätzung meiner Arbeit. Kein Ansatz einer wirklichen Hilfe!
Mich würde interessieren, wie Herr Söder damit umginge, wenn er plötzlich über sechs Monate und noch darüber hinaus, unverschuldet,  mit 3000 € seine Familie ernähren sollte? 
… bei mir kocht es innerlich.

Wird 2016 Kulturmeterpreisträger 2016 der Grünen/Bündnis 90 in Schwabach: Buchautor und Kinderliedermacher und Unikum Gerd Grashaußer alias Geraldino. Foto: Matthias Hertlein

Sandra Hoffmann-Rivero, Schwabachs Kulturamtsleiterin, die Euphorische……

Sandra Hoffmann-Rivero und Freundin Caro Lubowski hatten schon des öfteren ihren Spaß. Fotos: Matthias Hertlein

„Bayern ist ein Kulturland“ – mit diesen Worten hat MP Markus Söder gerade um 10 Uhr seine Pressekonferenz zum Thema Kultur und Kunst begonnen. Das ist doch eine Aussage. Und: Künstler seien „nicht nur systemrelevant, siondern auch gesellschaftsstärkend und – erhaltend“. Daher habe die Bayerische Staatregierung nun den kulturellen Rettungsschirm von 90 Millionen auf 200 Millionen aufgestockt – es seien nicht mehr nur die Künstler, die in der Künstlersozialkasse (KSK) sind, bezugsfähig, sondern auch andere unter ähnlichen Bedingungen agierende. Auch Spielstätten wie Theater und Kinos erhalten eine Förderung sowie Vereine und Laienmusikverbände. Wann es mit Veranstaltungen wieder losgehen kann, sei sehr diffizil in der Entscheidung, denn es hänge sehr von der Art der Veranstaltung ab. Allerdings seien kleinere Formate unter ähnlichen Konditionen wie es aktuell für die Kirchen gilt, möglichst noch Open Air schon nach Pfingsten wieder vorstellbar. Konkretere Angaben hierzu sollen am 20. Mai folgen.Noch das Gute am Schluss: Mit den Auszahlungen der Gelder an Künstler, die ja seit Wochen darauf warten, soll in der nächsten Woche begonnen werden. „

Selfie-Man Ex-OB Matthias Thürauf, Sandra Hoffmann-Rivero und Gewerbevereinsvorstand Wolfgang Janowiak. Foto: Matthias Hertlein